YouTube Marketing Teil 1: Für Unternehmen zählen klare Metriken, KPIs & Conversions
YouTube Marketing Teil 2: Effektivere Zielgruppenansprache durch Influencer Marketing auf YouTube
Mit dem Slogan “Broadcast Yourself” leitete YouTube vor mehr als zehn Jahren die Medienrevolution ein. Als Google die Firma knapp zwei Jahre nach der Gründung für die damals unglaubliche Summe von 2 Mrd. Dollar kaufte, fragten sich viele:
Was will der Suchmaschinenriese mit der Plattform für verwackelte Amateurvideos?
Anfangs war YouTube kreative Videoanarchie
Aber schon damals stand die Plattform für viel mehr als das: Sie stand für kreative Videoanarchie und die Möglichkeit, sich selbst auszudrücken und von der Weltbevölkerung gesehen zu werden. Videocontent war plötzlich für jeden von überall abrufbar. Nirgends sonst konnte man seine Geschichten so schnell so unkompliziert präsentieren.
Und das rief zuerst einmal engagierte Amateure auf den Plan – und mit ihnen eine neue “Videosprache”, eine eigene YouTube Ästhetik.
Gefilmt wird mit allem, was einigermaßen HD filmt, egal ob iPhone oder Digitalkamera. Hauptsache schnell. Die perfekte Beleuchtung ist dabei nicht ganz so wichtig und beim Ton gilt: Hauptsache man versteht es. Der Schnitt ist schnell und sprunghaft, der Humor spielt mit Memes, ist teilweise stumpf und völlig schräg. Und das wichtigste: Die Videos und Themen sind meist relativ aktuell.
YouTuber sind schnell und flexibel
Und das erreicht man nur mit Schnelligkeit: YouTube dauert keine Wochen oder Monate, YouTuber sind flexibel und können direkt als eigener Chef das Skript überlegen, planen, drehen, schneiden, hochladen. Keine Budgetplanungen und keine Dispos, um das 20-köpfige Team zu koordinieren. Just broadcast yourself.
Und natürlich darf ein Begriff nicht fehlen, wenn es um YouTube Creator Videos geht: Authentizität.
Die meisten YouTuber senden aus dem Jugendzimmer, das eben wirklich ein Jugendzimmer ist/war und kein Studio. Der typische Creator ist wirklich ein Schüler/Student/Auszubildender, der nicht an der Filmhochschule studiert, sondern sich alles selbst beigebracht hat. Es sind Menschen, die das Medium Video und die Plattform YouTube als Mittel zum Zweck nutzen um sich mitzuteilen, mit Gleichgesinnten zu interagieren und ihre manchmal vorhandene kreative Ader zum Vorschein zu bringen. Creator wissen ganz genau, was zu ihnen passt, wie sie sich präsentieren und welche Inhalte sie vermitteln wollen.
Aber die entscheidende Frage ist, ob der Kanal eines Unternehmens je so gut von den Zuschauern angenommen werden kann wie der eines Content Creators?
Nein. Aber muss er das?
Einen Fehler, den viele Unternehmen oft machen, ist die reine Zweitverwertung von bereits bestehenden Werbeinhalten auf YouTube. Der klassische TV Spot mag noch so aufwendig und schön gefilmt sein, er wird aber normalerweise organische keine Views erzielen – kreative Werbehighlights wie “Heimkommen” oder “Supergeil” für Edeka sollten wir kurz außer Acht lassen und auch die konstante Contentkreation betrachten.
[Tweet “Die Zweitverwertung von Werbeinhalten auf YouTube führt nicht zum Erfolg.”]
YouTube ist Branded Entertainment
Denn Edeka verlässt sich auf YouTube nicht nur auf seine Highlightproduktionen, sondern setzt auf kontinuierliches Branded Entertainment. Mit dem Kochkanal YumTamTam produziert die Marke seit knapp einem Jahr mit verschiedenen bekannten YouTubern gute Kochvideos, die aber nicht zu werblich wirken. Edeka taucht zwar in allen Videos auf, das Branding ist dennoch unterschwellig. Positiv fällt auf, dass Edeka sich auf die Besonderheiten der Plattform einlässt und mit bekannten Influencern arbeitet. Die Videos sind nicht künstlich und dazu qualitativ hochwertig produziert. Die Ansprache der Zielgruppe erfolgt auf Augenhöhe. Natürlich werden ausschließlich Edeka Produkte verwendet.
Unternehmen müssen auf YouTube den richtigen Mix zwischen Markenmessage und Inhalt finden.
Jede Minute werden 400 Stunden Content auf YouTube hochgeladen. Um in der Masse nicht unterzugehen sondern gefunden zu werden, müssen Marken sich in ihrer Bewegtbildkommunikation an die Prinzipien der YouTube Creator anpassen. Für Creator ist es ganz selbstverständlich, ihre Zuschauer zu unterhalten, zu informieren oder zu inspirieren. Marken müssen sich diese drei Grundsätze für eine YouTube Strategie zu eigen machen.
Dies ist der dritte Artikel aus der der Reihe YouTube Marketing für Unternehmen von unserem Gastautor Oguz Yilmaz. Im Rahmen der Futurebiz Seminare erklärt Oguz wie erfolgreiches YouTube Marketing für Unternehmen aussieht, welche Grundlagen Unternehmen beherrschend sollten und wie eine Content Strategie für YouTube aussehen sollte. Alle Infos zum Programm und den aktuellen Terminen findet ihr hier
Über den Autor: Oguz ist Gründungsmitglied von Y-Titty, dem mit mehr als 3 Millionen Abonnenten erfolgreichsten Comedy-Trio auf YouTube, und ist als Social Media und YouTube Berater tätig.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.