Facebook ist, gemessen an den Nutzerzahlen, das mit Abstand größte soziale Netzwerk und ist für viele Marken der Einstieg, ins Social Media Marketing. Nahezu jedes größere Unternehmen betreibt eine Facebook Seite. Doch Social Media, oder digitales Marketing, ist nicht nur Facebook.
Für Marken ist die potenzielle Reichweite häufig ein entscheidendes Argument und hier kann kein anderes Netzwerk mit Facebook mithalten. Nichtsdestotrotz sollten auch alle weiteren Optionen betrachtet, analysiert und abgewogen werden. Der Social Media Club hat zusammen mit nectarom Start-Ups und große Unternehmen befragt und neben Facebook, sollen vor allem die Präsenzen auf Twitter, YouTube und Pinterest ausgebaut werden.
Da bei vielen Marken Content-Marketing als eines der wichtigsten Felder auf der Agenda steht (teilweise etwas viel Hype), verwundert es nicht, dass YouTube verstärkt zum Einsatz kommen soll. Marken sollten den Aufwand, der hinter einem guten YouTube Kanal steckt, nicht unterschätzen. Ein reines veröffentlichen von TV-Spots und Produktpräsentationen, wird nicht zum Ziel führen. Unternehmen müssen eigene Inhalte für YouTube produzieren. Ein Alternative sind Google+ Hangouts, die jedem Kanal gut stehen. Wo wir gerade bei Google+ sind. Lediglich 28 % der Befragten Unternehmen verfügen über eine Google+ Seite.
36 % sind auf Pinterest aktiv und hiervon planen 60 % mehr Zeit und Budget in das Bildernetztwerk zu investieren.
Interessant ist nicht nur wie Marken sich zukünftig präsentieren wollen, sondern wie sie aktuell agieren und welche Funktionen von Facebook und Co. zum Einsatz kommen. In der Umfrage sind Promoted Posts das beliebteste Mittel, um seine Fans und deren Freunde anzusprechen. Facebook wird das freuen, aber Promoted Posts sind nur ein Teil einer Facebook Marketing Strategie. Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, losgelöst von Anzeigen bzw. in Kombination mit Anzeigen. Gesponserte Meldungen von Nutzeraktionen in Applikation sind ein gutes Beispiel. Das Problem hierbei ist, dass Marken nach wie vor nur auf kurzfristige Kampagnen setzen. Bei einer Laufzeit von zwei Wochen wird es sehr schwierig neue Nutzer über gesponserte Meldungen zu erreichen. Über Anzeigen für Beiträge kann man es versuchen, aber auch hier müssen sich Unternehmen bewusst sein, dass die Zeit äußerst knapp bemessen ist. Facebook bietet viele Anzeigenformate. Kampagnen müssen aber auch entsprechend aufgebaut sein, damit die Ads ihr volles Potenzial entfalten können.
Wenn Marken einen Account anlegen, egal in welchem Netzwerk, dann müssen sie diesen auch bespielen. Leider ist das nicht der Fall und es wird nicht einmal eine Verknüpfung zu Facebook erstellt. Beispiel Twitter: 81 % der Befragten sehen Twitter als einen Teil ihrer Social Media Strategie, aber nur 87 % twittern aktiv. Das passt nicht zusammen, außer man sieht das Monitoring von Tweets als Teil der Strategie an.
Social Media ist mehr als Facebook. Zu YouTube und Twittter gesellen sich weitere Netzwerke, die für Marken interessant sind. Wie es bei Studien häufig der Fall ist, unterscheiden sich die Antworten von der Realität. Wir sind gespannt, wie viel mehr Zeit und Budget wirklich in weitere Netzwerke investiert werden wird, oder ob die Fokussierung auf Facebook weiter anwächst.
Wie sieht es bei Euch aus? Welche Netzwerke verwendet ihr bzw. empfehlt ihr euren Kunden?
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.