Es gibt jede Menge Tools, API-Schnittstellen und Technologien, die Einfluss auf die Unternehmens-Strategie nehmen. Marken müssen sich diesen Entwicklungen stellen und neben dem veränderten Kommunikationsverhalten, auch den technologischen Fortschritt auf dem Schirm haben.
Häufig gibt es in Unternehmen zwei Gruppen: Strategen und Technologie-Experten. Das Problem hierbei ist, dass häufig eine andere Sicht- und Denkweise besteht und Mitarbeiter sich gegenseitig ausbremsen. Es geht nicht ohne das technologische Verständnis, aber auch nicht ohne die Strategie, die den Einsatz der Technologie rechtfertigt.
Ein gutes Beispiel sind Social Media Monitoring Systeme. Die Tools werden immer leistungsfähiger, komplexer und liefern Unternehmen eine Vielfalt von Daten. Marken müssen wissen, was sie mit den Daten anfangen und wie sie auf die Social Media (Digital) Strategie einzahlen. Nur ein Bruchteil der existierenden Daten wird effizient eingesetzt und ausgewertet. Das resultiert einerseits aus fehlendem Verständnis für das Tool und zweitens aus dem Problem, die Daten zu verstehen und für die Verbesserung anderer Unternehmensbereiche einzusetzen.
Die Technologie ist den Unternehmen voraus und bietet Möglichkeiten, die viele Mitarbeiter überfordert. Ein Monitoring Tool kann so gut sein wie es möchte, wenn die Ergebnisse nicht richtig interpretiert werden, bringt es dem Unternehmen nur ein Bruchteil der möglichen Nutzung.
Gleiches gilt für Facebook Applikationen. Facebook bietet viele Möglichkeiten, Unternehmen und Agenturen wissen aber noch nicht, wie sie diese Möglichkeiten einsetzen sollen. Das ist kein technisches Problem, obwohl vielen Marken Wissen fehlt, sondern ein strategisches Problem. Wie muss ein Konzept für eine Open Graph App aussehen? Wie muss ich meine Kampagne auf Facebook positionieren? Wie kann ich den Nutzern einen Mehrwert bieten? In den meisten Fällen wird auf reine Basis-Funktionen gesetzt und die Chancen der Plattform werden bei weitem nicht ausgereizt. Ergebnis sind Applikationen mit einen Fangate, einem Formular und einem Teilen-Button. In einigen Fällen mag das vollkommen ausreichen, die Stärken von Facebook werden so aber nicht eingesetzt.
Marken dürfen ihre Nutzer nicht überfordern, müssen aber bei der Konzeption von Kampagnen umdenken. Social Media Strategien müssen langfristig ausgerichtet sein. Passend zur Strategie erfolgt die technologische Umsetzung. Nur wenn beide Komponenten harmonieren, schöpfen Marken ihr volles Potenzial aus.
Die Kommunikation auf Facebook ist entscheidend. Langweilige Inhalte funktionieren nicht und langweilige Kampagnen auch nicht. Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie noch nie und auch wenn Unternehmen immer besser aufgestellt sind, besteht noch viel Luft nach oben – Strategisch und Technisch.
Die technisch beste App (egal in welcher Form) hilft einer Marke nicht weiter, wenn sie nicht in das strategische Konzept passt. Ist das aber der Fall, dann sorgt die technologische Umsetzung für ein besseres Markenerlebnis. Technologien unterstützen Unternehmen und bieten immer mehr Einsatzmöglichkeiten. Diese Optionen gilt es abzuwägen und mit der Strategie zu verknüpfen. Gleiches gilt für aufkommende soziale Netzwerke. Wie passt Instagram in meine Strategie? Wie kommuniziere ich auf Pinterest und welches Ziel verfolge ich dort? Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, kann(muss) die Brücke zur Technologie hergestellt werden. APIs bieten Marken vielfältige Optionen, erleichtern die Arbeit und führen zu neuen Ideen. Ein Vorteil für die Techniker, die schneller darüber informiert sind welche Möglichkeiten eine Plattform bietet und wie sie mit bestehenden Produkten verknüpft werden kann. Mit diesen Themen müssen sich aber auch Marketing-Verantwortliche beschäftigen und ein Grundverständnis aufbauen. Nicht nur Technologie kann an einer fehlenden Strategie scheitern, sondern auch eine Strategie durch fehlende, oder veraltete, Technologie.
Tools, Apps und APIs verleihen einer Social Media Strategie den nötigen Feinschliff und verleihen ihr einen zusätzlichen Schub. Strategische Ziele geben die Einsatzfelder von Technologien vor. Welches Ziel habe ich und wie können mir Technologien helfen dieses Ziel zu erreichen? Umgekehrt verpufft die Wirkung.
Marketing-Verantwortliche müssen sich mit Entwicklern austauschen. Entwickler müssen verstehen welche Unternehmensziele sie mit einer App verfolgen. Das ist nicht immer einfach, aber es zahlt sich aus und wird das Unternehmen strategisch und technisch voranbringen.
Bilderquellen: Flickr – copyfighting & Geoff Livingston
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.