76 % der Marketingabteilungen glauben zu wissen, was sich ihre Kunden in sozialen Netzwerken vom Unternehmen wünschen und wie sie auf bestimmt Angebote und Inhalte reagieren. Sie “glauben” es zu wissen.
Wie groß die Unterschiede aber tatsächlich sind, zeigt eine Studie von Pivot, die in einer gelungenen Infografik aufgearbeitet worden ist.
Schnell wird klar, dass das angebliche Wissen hauptsächlich auf Vermutungen und allgemeinen Aussagen basiert und nicht auf Rückmeldungen und Feedback der Kunden. 34 % der befragten Unternehmen haben ihre Kunden tatsächlich auch gefragt, was sie sich wünschen und wie sie über Trends und Entwicklungen denken. (12,2 % wissen es nicht – ???)
So kommt es, dass 53 % der sogenannten Social Marketers denken, Kunden wünschen sich Sonderangebote und Rabatte in sozialen Netzwerken. Bei der Befragung der Nutzer lag der Wert mit 83 % wesentlich höher. Ein ähnliches Bild gibt es bei der Frage nach Kundenbindungsprogrammen. Lediglich bei einem Punkt (Feedback zu neuen Produkten) stimmen die Vermutungen des Marketing und der Kunden überein.
Die Grundaussage der Studie ist keine Überraschung. Das es so große Unterschiede bei Sonderangeboten/Rabatten, Facebook Deals und exklusiven Inhalten gibt jedoch schon. Speziell bei diesen Themen sollte es Unternehmen bewusst sein, wie effektiv sie in sozialen Netzwerken eingesetzt werden können.
Interessant ist auch die unterschiedliche Wahrnehmung bezüglich der Twitter-Nutzung. So vermuten 82,5 % der Marketingverantwortlichen, dass ihre Kunden Twitter verwenden. Bestätigt wurde die Vermutung jedoch nur von 35 % der Nutzer/Kunden.
Entscheidend bei der Studie sind nicht die Zahlen an sich (die Second Life und WoW Statistiken können nicht stimmen), sondern der Fakt, dass Unternehmen häufig falschen Trends nacheifern, ohne genau zu wissen, ob ihre Kunden diesen Trends ebenfalls nachgehen. Wo wir wieder beim Ausgangspunkt der Grafik wären: Facebook, Twitter, Google+ und sämtliche weiteren sozialen Netzwerken können diese Informationen liefern. Ein weiteres Zeichen dafür, dass viele Unternehmen soziale Netzwerke für das Marketing einsetzen, aber kein effektives Monitorring betreiben bzw. die gewonnen Daten nicht auswerten und an die richtigen Stellen weiterleiten.
Solche Informationen können häufig schon am Nutzerverhalten und Feedback erkannt werden. Hierbei gilt es nicht nur die Anzahl von Likes und Kommentaren zu zählen, sondern es muss auch eine inhaltliche Auswertung stattfinden. Was steht in den Nutzerkommentaren und welche Diskussionen sind hieraus entstanden.
Unterschiede in den Erwartungen gibt es schon immer, doch noch nie gab es größere Chancen, unterschiedliche Erwartungshaltungen zu eliminieren und zu erfahren, was die Kunden eines Unternehmens wirklich möchten.
Weitere Charts zu der Studie findet ihr hier.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.
“Entscheidend bei der Studie sind nicht die Zahlen an sich”
schreibt das doch zuerst, dann braucht man gar nicht weiterlesen 🙂