Möchten Nutzer Lob und Kritik auf Facebook äußern, besteht die Möglichkeit einen Beitrag auf der Chronik einer Marke zu hinterlassen. Seit der Umstellung ist die Sichtbarkeit dieser Beiträge enorm zurückgegangen und viele Nutzermeldungen gehen nahezu ungesehen unter.
Wie bei Facebook Gruppen, bekommen Administratoren auch in der Chronik angezeigt, wie viele Nutzer einen Beitrag gesehen haben. Oder nicht. Die Werte sind extrem niedrig. Wir haben uns verschiedene Seiten angesehen und kein Nutzerbeitrag wurde von mehr als zehn Nutzern wahrgenommen. Die Gesamtreichweite der Seite spielt keine Rolle. Nutzerbeiträge auf Seiten mit über 100.000 Gefällt mir Angaben, kommen auf die selben Werte, wie Seiten mit 10.000 Fans.
Nachdem sich Nutzer mit einem Unternehmen verbunden haben, wird die Chronik nur noch in den seltensten Fällen erneut aufgerufen. Der Wert soll bei ca. 1 % liegen. Auf Grund der komprimierten Darstellung der Nutzerbeiträge ist die Reichweite von Nutzerbeitragen quasi nicht existent.
Wie verbreiten sich Nutzerbeiträge auf Facebook?
Wenn die Postings auf der Chronik nicht angesehen werden, wie verbreiten sich Nutzerbeiträge überhaupt noch auf Facebook? Bei Vodafone hatte vor einigen Wochen eine Nutzerbeitrag für viel Aufsehen gesorgt und tausende von Likes bekommen. Grund hierfür ist nicht die Facebook Chronik, sondern die Verbreitung der Meldung im Freundeskreis. Wird ein Beitrag auf einer Seite veröffentlicht, erscheint hierzu eine Meldung im Newsfeed und im Ticker. Freunde sehen die Meldung und interagieren mit ihr. Nun tritt der Netzwerkeffekt ein und immer mehr Nutzer werden auf den Beitrag aufmerksam. Finden diese Interaktionen nicht statt, geht der Beitrag unter und wird nur von den Seitenadministratoren wahrgenommen.
In den meisten Fällen ist das für den Nutzer auch vollkommen ausreichend. Möchte man eine Marke loben, dann ist eine Reaktion des Unternehmens entscheidend und nicht von Freunden. Haben Nutzer Fragen zum Produkt, muss das Unternehmen die Frage beantworten. Hier wäre ein Austausch mit anderen Nutzern wünschenswert, dieser findet aber eher in Kommentaren zu Beiträgen der Seite statt.
Marken können diese Entwicklung nur schwer ändern. Eine Möglichkeit ist regelmäßig Nutzerbeiträge auf der Chronik hervorzuheben.
Hiervon darf man sich aber nicht zu viel versprechen und die Sichtbarkeit wird nur minimal erhöht.
Leider stehen keine Vergleichswerte zur Verfügung, aber gefühlt gab es vor der Umstellung auf die Chronik mehr Interaktionen bei Nutzerbeiträgen. Der Dialog mit Unternehmen soll in den Postings stattfinden und nicht in Nutzerbeiträgen. In vielen Fällen ist das auch ausreichend, aber speziell bei Fragen an die “Community”, wird ein Dialog mit anderen Nutzern gesucht. Nicht jede Frage passt immer zum Beitrag des Unternehmens (Off-Topic Kommentare).
Community-Manager sollten grundsätzlich Fragen beantworten. Wenn die Frage für viele Nutzer relevant ist, kann sie auch in einem extra Beitrag aufgegriffen und der gesamten Community gestellt werden. So zeigt man, dass Kunden und Probleme ernst genommen werden, erhält zusätzliches Feedback von weiteren Nutzern und stärkt den Dialog.
Wie verhält es sich auf Euren Seiten? Ist die Sichtbarkeit von Nutzerbeiträgen bei Euch evtl. höher?
Bildquelle Flickr: Fotograf ell brown
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.
😉 Flickr lebt! http://www.flickr.com/photos/39415781@N06/6831407064 Er scheint auch in England unterwegs gewesen zu sein.
Wo habt ihr denn das Bild her, oben? Witzig nämlich, weil ich den kopflosen Mann mal in Spanien gesehen und gefilmt habe: http://www.youtube.com/watch?v=rkF0Ny1V-7g&feature=g-upl – Er war fast schon aggressiv, als ich ihm keine Spende geben wollte 🙂