Facebook setzt seine Messenger Offensive konsequent fort und veröffentlicht eine Web-Version für den Facebook Messenger. Mit der Messenger Plattform, Messenger for Business und der Web-Version hat Facebook in kurzer Zeit zu den Multitalenten Line und WeChat aufgeschlossen und sendet klare Signale an die Wettbewerber. Facebook ist der dominierende Player im Markt der mobile Messenger.
Mobile Messenger Dominanz – Komplexität & Einfachheit
Während der Facebook Messenger stark erweitert wird, konzentriert man sich bei WhatsApp auf das Wesentliche. Es gibt (noch) keine Plattform/API für WhatsApp und keine Features für Unternehmen. Ähnlich sieht es bei Instagram und Facebook aus. Instagram besticht durch seine klare Fokussierung auf ein einfaches Teilen von Fotos. Facebook bietet Unternehmen vielfältige Möglichkeiten bei der Verbreitung und Bewerbung von Inhalten. Im Vergleich zu WhatsApp ist Instagram natürlich wesentlich komfortabler für Unternehmen, bietet aber bei weitem nicht so viele Möglichkeiten wie Facebook.
Die Web-Version vom Facebook Messenger ist im ersten Schritt für Nutzer bestimmt. Eine Anbindung zur Messenger Plattform und eine Integration für Messenger for Business liegen aber nahe. Unternehmen könnten Nachrichten über die Web-Version an Kunden verschicken. Somit könnte Facebook eine umfangreiche Support-Lösung anbieten und Unternehmen müssten sich nicht auf Tools wie Zendesk verlassen. Zendesk ist einer der ersten Partner für Messenger for Business.
WhatsApp Web hat die Arbeit von Unternehmen erleichtert. Sie ist aber kein Ersatz zu professionellen Lösungen, die sich auf das Veröffentlichen von Inhalten und den Support konzentrieren. Da der Facebook Messenger stärker auf Unternehmen ausgerichtet ist, sollte es bei der Web-Version auch umfangreichere Funktionen geben. Zumindest würde ich mir das wünschen. Aktuell ist die Web-Version eine Ergänzung zu den mobilen Apps. Nutzer haben neben Facebook eine weitere Anlaufstelle, um Nachrichten an Freunde zu schicken. Der Vorteil liegt laut Facebook in der Fokussierung auf das Versenden von privaten Nachrichten. Ich glaube aber, dass weiterhin deutlich mehr Nachrichten über die Desktop Version von Facebook verschickt werden.
Vielleicht können sich noch ein paar von euch an die Facebook Desktop Apps erinnern. Auch hier bestand die Möglichkeit Nachrichten zu verschicken, ohne sich dabei vom News Feed “ablenken” zulassen. Durchgesetzt haben sich diese Desktop Apps nicht.
Die Web-Version vom Messenger ist eine logische Ergänzung, aber der Fokus liegt weiterhin klar auf den mobilen Apps und der Messenger Plattform. Hier werden die meisten Nachrichten verschickt, hier verbringen Nutzer viel Zeit und hier entstehen Inhalte für den Messenger.
Ein Messenger Share ist in den mobilen Facebook Apps integriert und erste Tests mit WhatsApp sollen das mobile Teilen von Inhalten weiter in Richtung mobile Messenger treiben. Facebook ist auch in diesem Bereich andere Unternehmen enteilt. Für Line und WeChat wird es zunehmend sich in weiteren Märkten zu etablieren. Nicht nur was die private Nutzung angeht.
Aktuell haben wir noch keinen Zugriff auf Messenger for Web. Aber bei neuen Features braucht man ja immer etwas Geduld.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
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