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Facebook Newsfeed: Nutzerbeiträge geben den Ton, oder?

Der Newsfeed ist das Herzstück von Facebook. Hier verbringen Nutzer ihre meiste Zeit und hier werden Informationen konsumiert und verbreitet. Während sich Marken darauf konzentrieren, was auf ihren Seiten passiert, richten Nutzer ihr Augenmerk auf den Newsfeed, oder interagieren mit Freunden über Benachrichtigungen.

Da der private Austausch mit Familie und Freunden der Hauptgrund für die Facebook Nutzung ist, muss Facebook mit einem Algorithmus arbeiten, der festlegt, welcher Inhalt ist für den Nutzer interessant und in welchem Zeitraum sollen Meldungen im Newsfeed angezeigt werden.

Die Reichweite von Seitenbeiträgen ist seit dem 20. September um bis zu 25 gesunken. Viele vermuten, dass Promoted Posts gestärkt werden sollen. Doch was ist, wenn Facebook die Reichweite von Seiten reduziert hat, um mehr Platz für Nutzerbeiträge zu schaffen?

Obwohl es sich um einen Feed handelt, in dem täglich unzählige Meldungen erscheinen und genauso schnell wieder verschwinden, muss Facebook jedem Beitrag eine eigene Gewichtung zuordnen, die sich am Nutzerverhalten orientiert. Wenn ein Freund einen neuen Arbeitsplatz in seinem Profil hinterlegt und hierzu ein Lebensereignis verfasst, ist dies eine wichtigere Meldung, als Beiträge von Seiten. Sprich der EdgeRank kann so gut sein wie er möchte, die Nutzermeldung hat Vorrang. Das schwierige für Facebook ist hierbei, dass der Post nicht nur zu einem bestimmten Zeitpunkt wichtig ist, sondern es von Freund zu Freund variiert. Beeinflusst wird das Ganze durch die Anzahl anderer Meldungen im Feed, eigenen Beiträgen und dem Zeitpunkt, an dem sich die Nutzer einloggen. So kann es passieren, dass ein Nutzer die Meldung Montags um 10.00 Uhr sieht und ein anderer Nutzer am Mittwoch um 14.00 Uhr.

Facebook definiert welche Beiträge wichtig sind und welche nicht. Sowohl für Seiten, als auch für Abonnements und Freunde. Durch diverse Einstellungen kann man seinen eigenen Feed optimieren und anpassen, aber Facebook wird immer im Hintergrund die Fäden ziehen. Es ist nicht nur entscheidend wie viele Likes und Kommentare ein Beitrag erhalten hat, sondern auch andere Kriterien wie Art des Beitrages (Lebensereignis, Beziehungsstatus, usw.), aber auch bestimmte Begriffe.

Jocelyn Goldfein von Facebook ist hierfür mitverantwortlich und hat gegenüber dem Business Insider gesagt, dass Formulierungen wie „Thank You“ und „Congratulations“ eine höhere Gewichtung im Newsfeed (Nutzerbeiträge) bekommen.

Facebook geht einen anderen Weg als Twitter und Google+. Bei Twitter gibt es keine Filter und bei Google+ müssen sie manuell gesetzt werden. Man darf aber nicht vergessen, dass alle drei Netzwerke unterschiedliche Voraussetzungen haben und auch andere Ansätze verfolgen. Bei Twitter geht es um „Real-Time“ Kommunikation. Ein Tweet von vor drei Stunden ist für Twitter kaum noch relevant und es wird überhaupt nicht versucht, diesen in der Timeline nochmals zu präsentieren. Bei Google+ ist das Beitragsaufkommen einfach noch nicht so hoch wie auf Facebook. Unter anderem liegt das auch an Unternehmen, die häufig noch zurückhaltend (oder überhaupt nicht) auf Google+ unterwegs sind.

Facebook muss eine gleichmäßige und gerechte Verteilung von Beiträgen gewährleisten. Eine schwierige Aufgabe. Drei „Parteien“ kämpfen um die Plätze im Newsfeed: Nutzer, Unternehmen und Anzeigen. Wenn Facebook „Promoted Posts“ anbietet, dann müssen diese auch im Newsfeed erscheinen. Das darf aber nicht auf Kosten von Nutzerbeiträgen gehen.

Neue Features hin oder her, die wichtigste Aufgabe von Facebook besteht darin, denn Newsfeed stetig zu optimieren und Nutzer müssen hierbei immer der wichtigste Faktor sein.

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

3 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Seit Facebook den Edgerank verändert hat, ist unsere Reichweite nicht um 25% gefallen, sondern um 100%. Wir haben zuvor bis zu 40% unserer Fans erreicht und waren damit sehr zufrieden, nun werden Posts einfach nicht mehr ausgespielt, nicht mal an Admins – gesehen von 0 Personen, immer wenn wir ein Photoalbum posten. Woran kann das liegen? Versucht Facebook wirklich, auf so brutale Art und Weise die Promoted Posts aufzuzwingen? Wir wissen uns wirklich nicht mehr zu helfen, geht das anderen auch so?

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