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Mach’s, gut Periscope: Das Ende und ein Neustart für Live-Streaming auf Twitter

Twitter stellt Periscope ein

Periscope wird in 2021 eingestellt

Twitter wird Periscope zum März 2021 einstellen und seine Live-Streaming App aus den App Stores entfernen.

Die Entscheidung ist nachvollziehbar. Die Nutzung von Periscope ist rückläufig. Die Weiterentwicklung und die damit verbundenen Aufwände stehen nicht mehr im Verhältnis zur Nutzung und somit zieht Twitter den Stecker.

Das Ende von Periscope bedeutet aber nicht das Ende für Live-Streaming auf Twitter. Aber dazu gleich mehr.

https://twitter.com/PeriscopeCo/status/1338938315744014337

Periscope und die ersten Live-Streaming Erlebnisse

Zum Start war Periscope eine sehr spannende App und für viele die erste Live-Streaming Erfahrung in sozialen Netzwerken. Speziell Medienunternehmen haben viel mit Periscope experimentiert und für eine Zeit, war Periscope ein fester Bestandteil der Aktivitäten auf Twitter.

Das Vergeben von Superhearts, der direkte Austausch und unmittelbares Feedback waren vor fünf Jahren für viele Unternehmen, aber auch Nutzer:Innen eine neue Erfahrung. Heutzutage haben wir mit Instagram Live, mit Live-Streams auf TikTok, Facebook und YouTube, oder mit Streaming-Plattformen wie Twitch nicht nur verschiedene Lösungen, sie sind auch nochmals interaktiver geworden. Speziell Twitch sticht hier aus den Angeboten für Live-Streaming heraus.

Damals hatte Periscope aber durchaus seinen Reiz und auch einen ganz speziellen Charme, der leider mit der Zeit verloren ging. Das lag natürlich auch an dem rasanten Aufstieg von Instagram und der hohen Sichtbarkeit von Instagram Live. Nichtsdestotrotz war Periscope und die Anbindung zu Twitter eine feine Sache, aber vielleicht auch etwas seiner Zeit voraus.

Twitter hat bei Periscope aber auch einige Fehler begangen. Wahrscheinlich hätte Periscope schon viel früher als Stand-Alone-App deaktiviert und mit einer klaren Kommunikation in Twitter integriert werden sollen. Beziehungsweise wenn Twitter voll auf Periscope gesetzt hätte, dann hätte Periscope auf in der Kommunikation stattfinden und nicht wie ein Nischen-Feature behandelt werden sollen.

Hier kann Twitter übrigens auch bei der „eigenen“ Live-Streaming-Funktion ruhig noch etwas nachlegen. Twitter steht nach wie vor für eine schnelle und aktuelle Kommunikation und Live-Streams passen dazu wie die Faust aufs Auge. Zum Peak in 2017 wurden auf Periscope über 400 Mio. Stunden Live-Streams veröffentlicht und durch die Interaktionen mit den Herzen, war auch das Engagement oftmals sehr hoch.

Geht auf Twitter „live“

Jetzt setzt Twitter auf sein natives Live-Streaming-Feature. Die Live-Streaming-Funktion wird direkt über den mobilen Twitter-Publisher aktiviert. Über das Kamera-Icon wird der Stream gestartet. Im Vorfeld können weitere Twitter Nutzer:Innen als Gäste zum Stream hinzugefügt werden. Auch die Verknüpfung des Streams mit einer Location ist möglich.

Twitter verfolgt nun also endlich das Ziel, Live-Streaming gezielt in der Twitter Timeline zu platzieren. Wer jetzt Periscope öffnet und Streamen möchte, wird bereits zu Twitter geschickt.

Wie geschrieben, ist die Entscheidung von Twitter absolut die richtige und Periscope hat wahrscheinlich aktuell so viel Aktivität, wie schon lange nicht mehr. Dennoch ist doch etwas Wehmut mit dabei, da Periscope ein Pionier des Social Media Streamings war. Hoffentlich entwickelt Twitter sein Live-Streaming jetzt konsequent weiter und rückt es auch wieder in der Kommunikation stärker in den Vordergrund.

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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