eBay und PayPal haben vom 06. bis zum 16. Dezember einen Pop-Up Store in Berlin eröffnet. Der Kaufraum dient dazu neue Technologien zu präsentieren. Im Fokus steht mobile Shopping und mobile Payment.
Kunden finden in dem Laden verschiedene Produkte, die alle mit einem QR-Code versehen sind. Hier gibt es nun zwei Optionen. Entweder scannt man den Code mit einem QR-Code Reader, oder mit der offiziellen eBay App, die einen eigenen Reader integriert hat. Der Vorteil bei der eBay ist, dass die Produkte direkt in der Anwendung geöffnet werden. Andere QR-Code Reader verweisen auf die mobile Webseite. Die Produkte können nun gespeichert, oder direkt über das Smartphone gekauft werden.150 Produkte werden im Pop-Up Store ausgestellt. Im Interview erzählt Leonie Bechtoldt von eBay, welches Ziel mit dem Kaufraum verfolgt wird und wie sich eBay eine Verknüpfung von Online-Shopping, mobile und Produkten zum Anfassen vorstellt.
PayPal hat ein ähnliches Produkt im Angebot. Neben mobile Shopping und Payment, sind Touchpoints ein wichtiges Element. Man kann sich die Touchpoints wie ein riesiges Smartphone vorstellen, mit dem durch verschiedene Produktkategorien navigiert werden kann. Auch hier ist jedes Produkt mit einem QR-Code versehen. Der Scan erfolgt über die PayPal QR-Shopping App und funktioniert sehr gut. Fast jeder Code wurde nach nur ca. 1 Sekunde erkannt und der Verkaufsprozess ging los. Es gibt schon verschiedene Shops die mit PayPal zusammenarbeiten. Nicht immer steht den Kunden ein Touch-Terminal zur Verfügung, sondern nur QR-Codes. Ist natürlich nicht so schick, sämtliche Produktinformationen können aber auch in der App abgerufen werden. Zu den Partnern zählen: Cyberport, Emmas Enkel, mStore und die Stiftung RTL. Bei der Stiftung RTL können Nutzer über ihr Smartphone und den entsprechenden QR-Code eine Spende abgeben.
QR-Codes gibt es schon längere Zeit und es gibt mindestens so viele Kritiker wie Fürsprecher. Entscheidend ist, dass die QR-Codes prominent präsentiert werden und nicht wahllos auf Plakaten und Produkten verteilt werden. Nutzer müssen sich in der richtigen Situation befinden und auch Zeit für den Scan und die Kaufabwicklung haben. Hinzu kommt die Usability der App, mit der die Nutzer den Code scannen und bestenfalls den Kauf abschließen. eBay und PayPal haben das gut gelöst und wenn ihr einen QR-Code mit einem eBay Logo seht, kann ich nur empfehlen diesen auch mit der eBay App zu scannen.
Mit diesem Code könnt ihr das Ganze mal testen. Einfach in der ebay App auf „bei eBay finden“ gehen und den Scanner aktivieren:
Jetzt fehlt nur noch „Social“
Was mir bei den beiden Apps noch ein wenig zu kurz kommt, ist eine Verbindung zu sozialen Netzwerken. Die eBay Webseite wird zukünftig über eine Facebook Verknüpfung verfügen, mit der Nutzer unter anderem Produkte speichern und mit ihren Freunden teilen können. Wie das genau ablaufen wird ist noch nicht ganz klar, aber der Open Graph wird einen wichtigen Part einnehmen. Diese Verbindung zu sozialen Netzwerken (muss nicht nur Facebook sein) kann natürlich auch in den mobilen Apps abgebildet werden. Beispielsweise über einen Facebook Login in den mobilen Apps. Eine Verbindung zu Foursquare wäre auch interessant. So könnten andere Nutzer sehen, in welchem Geschäft, oder Touchpoint, ein Produkt gescannt wurde.
Alternativ kann die Verknüpfung auch über RFID erfolgen. Kunden verbinden ihre Accounts mit dem RFID-Chip und Aktionen können so in den Profilen veröffentlicht werden. Würde eine Kamera in den Touchpoint integriert werden, könnten so auch Fotos in sozialen Netzwerken veröffentlicht werden.
Der Bezahlvorgang ist bei PayPal sehr gut gelöst. Nun gilt es das mobile Shopping-Erlebnis sozial zu gestalten. Was haben meine Freunde gekauft? Welche Angebote gibt es aktuell und welche Produkte verkaufen sich besonders gut? Diese Features werden kommen.
Vom 27. bis 29. Dezember öffnet der Pop-Up Store wieder und ihr könnt unliebsame Weihnachtsgeschenke wieder los werden 😉
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.