Klassische und neue Medien verschmelzen miteinander. Die Entwicklung in den Bereichen Social Media und Mobile ist sehr dynamisch und beeinflusst traditionelle Medien wie TV und Radio. Bewegtbild wird verstärkt auf dem Smartphone konsumiert, Apps von sozialen Netzwerken dominieren die mobile Verweildauer und Streamingdienste wie Netflix und Amazon Prime verändern unsere Fernsehgewohnheiten.
Nielsen ermittelt regelmäßig das sogenannten Media Universe und zeigt die Verteilung unseres Medienkonsums. Die Zahlen beziehen sich auf die USA, zeigen aber sehr schön auf, wie sich klassische Medien wandeln, ergänzt werden und sich der digitalen Transformation stellen müssen. Einzeln betrachtet sind TV und Radio noch die führenden Medien, aber der Shift zum digitalen Konsum und der Digitalisierung von Radio und TV ist deutlicher spürbar denn je.
142 Mio. Menschen nutzen Apps von soziale Netzwerke auf ihren Smartphones. Dazu kommen 124 Mio. Menschen die auf den mobilen Webseiten von Facebook, Twitter und Co. unterwegs sind. Social Media ist mobile und unser Medienkonsum ist es auch. Social Media Apps kommen auf die gleichen Werte wie DVD und Blu-ray Player. Noch. Denn Streaming Dienste werden ihre Marktanteile weiter ausbauen und dies wird sich spürbar auf den Konsum und Verkauf von Blu-rays auswirken.
Gleiches gilt für TV. 122 Mio. Menschen schauen Videos auf ihren Smartphones. Die Zahl steigt auf 164 Mio. wenn man die mobilen Apps von YouTube und Facebook miteinberechnet. Menschen suchen sich die Videoinhalte die sie sehen möchten und entscheiden auch, wann sie diese konsumieren möchten. Zeitversetztes Fernsehen ist in den USA stärker verbreitet als in Deutschland, zahlt aber auf die gleiche Entwicklung ein. Menschen wollen sich nicht durch Sendezeiten binden lassen, sondern entscheiden wann sie sich ein Programm ansehen möchten. Das hat natürlich auch große Auswirkungen auf TV Werbung, die durch zeitversetztes Fernsehen zusätzlich an Reichweite verliert. 181 Mio. nuten in den USA „Time Shifted TV“.
Das Media Universe steht auch für eine parallele Nutzung von verschiedenen Endgeräten. Der Fernseher läuft, auf dem Smartphone wird ein Facebook Video abgespielt undauf dem Laptop füllt sich der Amazon Warenkorb. Es geht nicht mehr um First und Second Screen, sondern um Multiscreen. Die Menschen entscheiden nicht einmalig was ihr First Screen ist. Je nach Situation, Inhalt und persönlichem Bedürfnis wechselt der First Screen. Die Entscheidung treffen die Nutzer und nicht die Unternehmen. Genau dieser Herausforderung gilt es sich zu stellen.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.