Die Diskussionen und Studien zur Social Media Nutzung und dem digitalen Alltag von Teenagern reißen nicht ab. Twitter ist mittlerweile angeblich cooler als Facebook, aber kaum Teenager Twittern. Snapchat läuft Facebook den Rang ab, aber gleichzeitig besagen andere Studien, Facebook ist nach wie vor das beliebteste Netzwerk. Eine Messenger App nach der anderen vermeldet enorme Zuwächse, beispielsweise Line und WhatsApp, bei den Nutzerzahlen und gelten als die Wettbewerber von Facebook und anderen sozialen Netzwerken.
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Gestern habe ich dann eine weitere Studie gesehen, die sich ebenfalls mit der Nutzung von Apps, Tools und sozialen Netzwerken von Teenagern beschäftigt. Ergebnis: 81 % der Befragten Teenagern verschicken Emails. Emails? Snapchat kommt nur auf 32 %. Facebook wird in der Studie nicht explizit ausgewiesen, der Großteil der 81 % (used a social networking site) dürfte aber auf Facebook fallen. Instagram liegt vor Twitter und der Spitzenreiter ist die gute alte SMS. Befragt wurden 13 – 17 jährige Internetnutzer. Welche Unterschiede bei 16 – 19 jährigen Internetnutzern auftreten, zeigt eine Studie von Global Web Index.
Hier liegt Facebook bei der Social Media Nutzung sogar auf den ersten beiden Platzen, da zwischen der Desktop Version und den mobilen Apps unterschieden wird. Der Abstand zu Twitter ist groß und auch der Facebook Messenger gewinnt das Duell gegen Snapchat, WhatsApp und weitere Messenger Apps. Nimmt man Facebook, die Facebook mobile Apps, den Messenger und Instagram zusammen, dann ist Facebook bei Teenagern der klare Spitzenreiter.
Zu dem Thema gibt es auch ein lesenswertes Interview mit Sheryl Sandberg auf All Things Digital:
„I feel like I’ve lived this before. When I was first at Facebook just a few years in, adults were getting into Facebook in larger numbers and there were all those memes that popped up — “Oh my God, my mom’s on Facebook!” and that sort of thing.“
Die Diskussionen wiederholen sich. Was sich verändert hat, ist die Wahrnehmung von Facebook. Zu den Hochzeiten von StudiVZ kam Facebook in Deutschland an und war „cooler“ als die VZ Netzwerke. Damals war der Wechsel nur eine Frage der Zeit. Auf StudiVZ gab es kaum Inhalte die Nutzern wichtig waren und die Schließung des Profils ging leicht von der Hand. Facebook ist aber mittlerweile so ein zentraler Punkt im Alltag vieler Nutzer, den kein anderes soziales Netzwerk so schnell ersetzen kann und wird.
Facebook hat Snapchat auf dem Schirm und die Entwicklung der Messenger App ist bemerkenswert. Snapchat ist aber keine Alternative zu Facebook, beziehungsweise funktioniert komplett anders. Die Einsatzfelder unterscheiden sich grundlegend und somit gibt es auch eine Überschneidung bei der Nutzung.
Werden die Diskussionen aufhören? Nein. Wird Facebook sich weiterhin mit kritischen Stimmen und Studien auseinandersetzen müssen? Ja. Wird Facebook verschwinden und werden Unternehmen bald nur noch WhatsApp und Snapchat Profile betreiben? Es wird mehr Kampagnen, die auf Messenger Apps basieren geben, aber sie werden und können den Facebook Auftritt eines Unternehmens nicht ersetzen.
Empfehlen möchte ich an dieser Stelle auch nochmals die Präsentation von Martin Szugat von der diesjährigen All Facebook Konferenz in Berlin. Facebook ist tot. Eine Obduktion in sieben Akten. Oder doch nicht?
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Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.