2020 sollen die Budgets für Influencer Marketing laut einer Prognose von InfluencerDB bei $ 8 Mrd. betragen. Auch wenn Influencer Marketing in 2018 durch Themen wie Fraud, Fake Follower und fragliche Gerichtsurteile oftmals in den Negativschlagzeilen stattfand, steht außer Frage, dass mit der richtigen Strategie, den optimalen Inhalten und vor allem mit den passenden Influencern, weiterhin viel Potenzial besteht.
InfluencerDB hat sich die Entwicklung von Influencer Marketing auf Instagram im Detail angesehen und die Zahlen sprechen für sich. Einmal was die reine Anzahl an Kampagnen, Kooperationen und Sponsored Posts betrifft und auf der anderen Seite, wie sich einzelne Branchen immer weiter professionalisieren.
Anzahl von Sponsored Posts ist in den letzten Jahren auf Instagram explodiert
Im Oktober und November 2017 wurde der Peak erreicht. Weit über 400.000 Instagram Beiträge wurden in diesem Zeitraum als bezahlte Kooperation markiert. In 2018 ist die absolute Anzahl an mit eindeutigen Hashtags gekennzeichneten Beiträgen zwar leicht gesunken, aber das liegt meiner Auffassung nach nicht an einem Ende von Influencer Marketing, sondern an einem gezielteren und vorausschauenden Einsatz.
Sicher spielt auch der Preisanstieg eine Rolle. Die Budgets für Influencer Marketing sind deutlich angestiegen, wurden aber oftmals planlos und falsch investiert. Ein Placement hier, ein paar Influencer für eine Kampagne da und Auswertungen auf dem Niveau von Facebook Reportings aus 2014.
Eine Professionalisierung in der Branche (von der wir jetzt auch schon wieder seit Jahren sprechen) wird sich nicht automatisch in mehr Sponsored Posts äußern. Viel mehr geht es darum die richtigen Strategien zu entwickeln und sie umzusetzen.
Fashion-Branche dominiert Influencer Marketing auf Instagram in 2018
Wenn es eine Branche gibt, die Influencer Marketing auf Instagram geprägt hat, dann ist es die Modebranche. 25 % der identifizierten Inhalte können der Fashion-Branche zugeordnet werden. Damit gehen an diese Branche mehr als doppelt so viele bezahlte Inhalte als an die zweit- und drittplatzierten Food- und Unterhaltungsbranche.
Das liegt am Kanal Instagram, welcher durch Modetrends und Labels mit geprägt wurde und am Erfahrungsschatz und vor allem Erfahrungsvorsprung.
Der allgemeine Peak bei Sponsored Posts im vierten Quartal 2017 ist auch auf die hohe Aktivität der Fashion-Branche zurückzuführen, die hier besonders viele Kooperationen durchgeführt hat.
Über 1,4 Mio. Instagram Accounts mit mehr als 15.000 Followern
Influencer nur anhand ihrer Followerzahlen zu definieren ist kaum möglich. InfluencerDB hat die Grenze bei 15.000 Followern gesetzt. Es gibt natürlich auch Influencer und relevante Creator mit weniger Abonnenten. Zur Einordnung sind die Ergebnisse aber interessant.
Es gibt auf Instagram über 1,4 Mio. Profile mit mehr als 15.000 Followern. Eine qualitative Bewertung ist hier nicht mit dabei. Es können sich also durchaus Accounts darunter befinden, die Follower gekauft haben. Darum geht es an dieser Stelle aber nicht.
Von den 1,4 Mio. Profilen ordnet InfluencerDB 560.000 als Influencer ein. Der Rest sind Unternehmensprofile und Content Aggregatoren.
Ein Drittel der Influencer Accounts haben unter 100.000 Follower (aber mindestens 15K).
Zum Download How big is Influencer Marketing in 2018
Eine Anmerkung: Ob Nano, Micro oder Micro – die Qualität entscheidet
Nach Micro Influencern sollen ja Nano Influencer der neue große Wurf sein. Sie sollen authentischer sein und ihre Follower noch gezielter erreichen. Die Einordnung und Bewertung von Influencern anhand Followezahlen und Reichweiten ist nicht mehr zeitgemäß. Je nach Ziel und Unternehmen können die richtigen Influencer 5K, 500K oder 5 Mio. Follower haben. Vielleicht hat ein Influencer 5.000 Follower und eine andere passende Influencerin 250K.
Es geht nicht um Zahlen und Einordnungen nach Followerzahlen. Micro Influencer sind nur wegen der Definition über die Followerzahlen die richtige Lösung und Nano Influencer natürlich auch nicht. Ein Creator mit 1 Mio. Abonnenten kann natürlich auch authentisch und perfekt zur eigenen Zielgruppe passen. Wer potenzielle Partner anhand irgendwelchen Thesen und Followerzahlen ausschließt, hat beim Influencer Marketing schon verloren und es nicht verstanden.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.