Fotos und vor allem die Möglichkeit Freunde und Personen auf Fotos zu markieren sind ein Treiber für den Wachstum von Facebook und für die Aktivität bei den Nutzern. Dieses Mittel will Facebook jetzt auch für Instagram einsetzen und die bereits sehr aktiven Nutzer, mit einem neuen Feature zu einer noch höheren Verweildauer und zu noch mehr Interaktionen bewegen.
Der Sinn der Tags für Nutzer liegen auf der Hand. Bis jetzt gab es nur einen einzigen Bereich für alle Bilder. Waren Personen auf einem Foto zusehen, konnte Nutzer sie in der Bildbeschreibung, oder in Kommentaren markieren. Durch die neue „Tags“ entsteht ein zusätzlicher Bereich, der nur aus Fotos von Menschen besteht, oder Accounts die in einem Foto markiert worden sind. Wer Instagram nutzt, kennt wahrscheinlich den typischen Nutzerfluss innerhalb der App. Zuerst sehen Nutzer sich die neuen Benachrichtigungen an, dann den Feed und zum Schluss den „Explore“ Bereich, der die beliebtesten Fotos anzeigt. Mit „Photos of you“ kommt ein weiterer Bereich dazu, der Instagram noch persönlicher machen soll.
Instagram möchte mit dem Feature aber nicht nur Nutzer ansprechen, sondern auch die immer zahlreicheren vertretenen Unternehmen. Wie bei Facebook können nicht nur Personen markiert werden, sondern auch Unternehmen. Bis jetzt unterscheidet Instagram noch nicht zwischen einer Person und einer Marke. Es gibt nur eine Art von Account. Bei Facebook wurde die Möglichkeit Seiten zu markieren erst später eingeführt.
Facebook liegt sehr viel an einem weiteren Wachstum von Instagram. Die 100 Mio aktiven Nutzer spielen im Quartalsbericht eine wichtige Rolle. Es geht aber nicht nur um mehr Nutzer, es geht auch um aktivere Nutzer, den dieser Wert ist häufig wichtiger, als die reine Zahl von Nutzern. Likes, Kommentare und jetzt Markierungen sollen für die Aktivität sorgen und Unternehmen wollen sich ihren Teil ebenfalls sichern. Neben dem Veröffentlichen von Fotos, gibt es auch immer mehr Aktionen und Kampagnen, die auf Instagram basieren. Der übliche Ablauf baut auf einem definierten Hashtag auf, mit dem Nutzer ihre Fotos versehen sollen. Dieses Prinzip wird nun durch Markierungen ersetzt, oder erweitert. Ob Hashtag oder Markierung, eine Instagram Kampagne lebt von der Qualität der Bilder. Mit Qualität sind nicht professionelle Fotos gemeint, sondern die Aussage und persönliche Komponente.
Im Business Blog von Instagram wird ein Beispiel gezeigt, indem ein Nutzer eine Pizza von seinem Lieblingsrestaurant markiert. Das ist eine Aktion die vom Nutzer ausgeht. Bei Kampagnen wird Nutzern ein Thema vorgegeben. Eine Aufforderung wie „Fotografiert unsere Produktverpackung, setzt den Hashtag Produktname XY und markiert unseren Account“, wird nicht zu interessanten und persönlichen Fotos führen. Auch auf Instagram gilt, stellt die Nutzer in den Mittelpunkt und nicht ein Produkt.
„Photos of you“ muss auch von Marken gelebt werden. 100 Fotos, die alle den gleichen Inhalt zeigen, werden die gewünschte Interaktion nicht steigern. „Photos of you“ bedeutet für Unternehmen die persönliche Integration, Ansprache und Motivation von Kunden. Das Feature gibt es erst seit einigen Tagen und bis jetzt agieren Marken noch zögerlich, oder besser nicht überhastet.
Nike hat die Funktion bereits aktiviert. Der Vorteil von Nike ist, dass Nutzer von sich aus Bilder Markieren. Durch eine Kampagne bzw. eine Call to Action könnten die Anzahl der Tags aber sicherlich noch deutlich gesteigert werden. So wie die Nutzermarkierungen aussehen, sollten auch die Aufforderungen an Nutzer aufgebaut sein. Persönliche Erlebnisse mit der Marke, oder einem Produkt, sind der Auslöser für das Foto. Dann werden sich Fans des Unternehmens auch mit den Bildern beschäftigen.
Die Tags würden sich optimal für die Knickstagram Kampagne der Basketballmannschaft New York Knicks eignen. Neben der Microsite, würden die Fotos der Nutzer nun auch im Profil der New York Knicks auf Instagram erscheinen.
Facebook wird von der Funktion auch profitieren. Haben Nutzer ihren Instagram Account mit Facebook verbunden, erscheint jedes markierte Foto auch im Newsfeed und in der Chronik der Nutzer.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
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