Geht es um die Weiterentwicklung der Facebook Plattform, steht der Open Graph ganz weit oben auf der Liste. Facebook baut auf diese Technologie und arbeitet ständig an Verbesserungen. Als Mark Zuckerberg mit Spotify die erste Open Graph App vorgestellt hat, haben sich Entwickler und Unternehmen freudig die Hände gerieben und wollten sich sofort in das Abenteuer “Open Graph” stürzen. Wie bei allen Neuentwicklungen gibt es aber auch die eine oder andere Schwachstelle.
Facebook ist nun dabei die Schwachstellen auszumerzen. Höchste Priorität hat das Nutzererlebnis. Zuerst wurden Open Graph Aktionen mit einer Zeitfunktion versehen. Musik, oder Artikel, die über eine Open Graph Anwendung konsumiert wurden, sind erst nach einer gewissen Zeitspanne veröffentlicht worden. Ziel war nur Aktionen zu veröffentlichen, die von den Nutzern auch tatsächlich durchgeführt worden sind. Ein wichtiger Schritt, der aber nicht konsequent genug war.
Was folgte war die Unterscheidung zwischen “Explicit” und “Implicit” Sharing. Nicht jede Aktion innerhalb einer Applikation hat den gleichen Stellenwert. Aufgabe der Entwickler ist nun diese Unterschiede genau zu definieren. Welche Aktion würden Nutzer auch manuell Teilen und welche nicht? Auch hier steht wieder das Nutzererlebnis im Vordergrund. Sowohl für den Nutzer der App an sich, als auch für Freunde, die Open Graph Meldungen in ihrem Newsfeed und Ticker zusehen bekommen.
Der Newsfeed sorgt für die Verbreitung einer Open Graph Applikation. Facebook fördert die Entwicklung solcher Apps und muss gleichzeitig eine hohe Qualität garantieren. Sind Nutzer von den Meldungen genervt, wird sich die Applikation nicht verbreiten und negatives Feedback für die App, aber auch für Facebook nimmt zu. Das ist natürlich nicht im Sinne von den Entwicklern. Deswegen wurde das Frictionless Sharing auf bestimmte Aktionen beschränkt. Built-in-Actions, hierzu zählen beispielsweise Lesen, Anhören, Gefallen und Ansehen, dürfen nach wie vor konsumierte Inhalte aus einer App automatisch veröffentlichen. Alle anderen Aktionen (Custom Actions) werden zukünftig nicht mehr unterstützt.
Qualität statt Quantität
Für ein Unternehmen ist es natürlich reizvoll besonders viele Inhalte in den Feed der Nutzer zu publizieren. Das Problem ist die Frequenz und Qualität dieser Meldungen. In vielen Fällen konnte eine hohe Qualität aber nicht erreicht werden. In den App Statistiken kann genau nachverfolgt werden, wie die Reaktionen auf veröffentliche Open Graph Meldungen ausfallen. Facebook hat die Informationen ebenfalls und scheint mit dem Feedback nicht zufrieden gewesen zu sein.
Bei der Konzeption einer Open Graph App besteht die Aufgabe nicht darin möglichst viele Meldungen, sondern relevante Meldungen zu produzieren und den Share-Prozess für die Nutzer zu erleichtern. Apps werden für Nutzer entwickelt und nicht für den Newsfeed. Nicht viele Apps verfügen über Inhalte wie Spotify und Netflix. Facebook kann die Inhalte aber nicht analysieren und bewerten, sondern nur die Reaktionen der Nutzer. Theoretisch könnte Facebook diese Meldungen auch einfach nicht mehr publizieren und teilweise wird über den GraphRank auch so verfahren. Mit einer klaren Ansage sollen Unternehmen wachgerüttelt werden. Was ist für den Nutzer wichtig? Was ist für seine Freunde wichtig und welche Aktionen würden aus der App heraus auch manuell geteilt werden?
Eine weitere Begründung seitens Facebook ist, dass allen Nutzern ein konstantes Erlebnis geboten werden soll. Das mag sein, wird für die Entscheidung aber nicht der Hauptgrund gewesen sein.
In diesem Sinne: Auf mehr Qualität im Newsfeed und noch bessere Open Graph Applikationen.
Bis zum 06. Februar 2013 haben Entwickler Zeit ihre Apps anzupassen.
weitere Infos findet ihr hier:
- Facebook Developer Blog: Growing Quality Apps with Open Graph
- All Facebook: Qualitätsoffensive im Open Graph: Fokus auf hochwertigen Content
- Die Socialisten: Passive Sharing & The End of Authenticated Referrals – Advanced Open Graph #2
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
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