So unterschiedlich die Creator und Influencer auf der #INREACH17 waren, so unterschiedlich waren auch die beteiligten Marken und Unternehmen. Aber auch hier gab es in den Sessions von Disney, dm, ASICS oder SIXT einige Parallelen. Die Definition von Influencer Relations unterscheiden sich, aber die verfolgten Ziele und Ansätze weißen viele Gemeinsamkeiten auf.
Thorsten Mühl von Disney: “Wir machen kein Influencer Marketing. Wir machen Influencer Relations”
Thorsten Mühl Disney hat von Beginn an klar gestellt, warum Influencer Relations die treibende Kraft für ihn sind. Es geht um echte Menschen, User Generated Content, persönliche Beziehungen zu den Influencern und um die Liebe zur Marke Disney.
Für Thorsten Mühl funktioniert dies jedoch nur, wenn die Kontakte zu den Influencern von Disney gepflegt werden und dazwischen keine Agentur oder ein Dienstleister steht. Ein wichtiger Punkt. Marken und Agenturen werden von Influencer häufig bei der Kontaktaufnahme und-pflege kritisiert. Beschäftigen sich Marken nicht eigenständig mit diesem Thema, dann können sie sich auch nicht verbessern und aus den Erfahrungen durchgeführter Kooperationen profitieren. Agenturen und Dienstleister sind Sparingpartner, die langfristigen Influencer Relations liegen aber bei der Marke.
Das funktioniert bei Disney aber nur mit den richtigen Mitarbeitern. Wer früher Unternehmen für ihre Social Media Praktikanten kritisiert hat, sollte auch bei Influencer Relations Abstand von diesem Ansatz nehmen.
Früher haben die Praktikanten Facebook gemacht. Jetzt suchen sie die Influencer raus. Nicht bei @Disney #inreach17 pic.twitter.com/c0AQe6BowX
— INREACH (@InReach_Berlin) 10. November 2017
Frauke Klos von dm: “Alle Influencer werden von uns gleich behandelt.”
dm betreibt Influencer Marketing schon seit Jahren und hat nicht nur durch Bilou von Bibis Beauty Palace für Aufsehen gesorgt. Wenige Tage vor der INREACH fand die Glow von dm statt. Auf der Glow können Fans ihre Social Media Stars persönlich treffen. dm arbeitet aber nicht nur mit Social Media Stars wie Bibi und Dagi Bee zusammen.
382.000 Videos die rund um @dmdrogeriemarkt von Kunden gedreht wurden, ohne dass das Unternehmen dies initiiert. Das nenne ich Markenerfolg #inreach17
— E. Fink (@pumuckel87) 10. November 2017
Auf YouTube findet man bei einer Suche nach DM Haul über 320.000 (!!!) Videos. Die Videos werden von den unterschiedlichsten Menschen erstellt. Für dm spielt das keine Rolle und alle Influencerinnen werden gleich behandelt. Sicher gibt es bei der Betreuung unterschiedliche Aufwände, der Ansatz ist aber immer identisch.
Jan Erik Kruse von asics: “Unsere Community ist handverlesen und wir gehen nicht nach Reichweite.”
Jan Erik hat die ASICS FRONTRUNNER Community vorgestellt und dabei sehr schön erklärt, welches Ziel ASICS verfolgt und vor allem, wie unterschiedliche Influencer für unterschiedliche Zielgruppen eingebunden werden.
Sehr schöne strategische Einteilung. Die passenden Influencer für jede Zielgruppe. #ilikeitiloveit #inreach17 pic.twitter.com/9HSu3YAQa4
— INREACH (@InReach_Berlin) 10. November 2017
Auch hier standen die langfristigen Beziehungen zu den Markenbotschaftern im Vordergrund. Losgelöst von Reichweite und Social Media Kanal. Die Beziehungen werden über Jahre gepflegt und die produzierten Inhalte, werden auf den Kanälen von ASICS verlängert. ASICS hat kein Interesse daran, dass Kooperationen nach wenigen Monaten beendet werden.
Ein wichtiger Bestandteil des Erfolges, da User Generated Content oftmals besser funktioniert als Markencontent und das kanalübergreifend.
Eine abhängig von sozialen Netzwerken wie Instagram sieht Jan Erik nicht. Wenn die Geschichten und die Inhalte gut sind, dann funktionieren sie überall. Jede Zielgruppe benötigt aber natürlich eine eigene Geschichte. ASICS unterschiedet zwischen “I know it” und der “I love it” Zielgruppen. Anhand dieser Einteilung werden die Markenbotschafter ausgewählt und die produzierten Inhalte kommuniziert.
Isabella Lang von SIXT: “Unsere Influencer produzieren auch internationalen Content.”
SIXT hat in diesem Jahr eine eigen Influencer Relations Datenbank eingeführt, um die hohe Anzahl von Anfragen effizienter zu verwalten. Isabella Lang hat den Ansatz hinter den SIXT Relations präsentiert und spannende Einblicke in die Content Produktion und Content Verwertung aufgezeigt.
Bei @SixtDE besteht #InfluencerMarketing aus Relations, User Generated Content, Take Over, Kampagne und Storytelling. #inreach17 pic.twitter.com/tYDJrwYjHk
— INREACH (@InReach_Berlin) 10. November 2017
SIXT steht vor der Aufgabe, internationale Inhalte zu produzieren. Influencer auf den unterschiedlichsten Social Media Kanälen sind dafür prädestiniert. So produzieren beispielsweise deutsche Fotografen auf Instagram Inhalte in Island, welche dann vom isländischen Social Media Team weiter genutzt werden können. Bei SIXT geht es auch um Effizienz, um die Anforderungen der einzelnen Länder zu erfüllen.
Je vielfältiger die Aktionen sind, umso mehr Inhalte können produziert und verwendet werden. Influencer Marketing, Influencer Relations, Kampagnen, User Generated Content, oder auch ein Take Over gehören für SIXT einfach mit dazu.
Von Influencer Marketing, hinzu Influencer Relations und User Generated Content
Alle Sessions haben gezeigt, wie eine Professionalisierung mit dem Umgang von Influencern und produzierten Inhalten die Potenziale besser ausschöpfen kann. Eine langfristige Zusammenarbeit stärkt beide Seiten und führt zu Ergebnissen, welche mit einzelnen Aktionen niemals erreicht werden. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Branche man unterwegs ist.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.