Social Media

Lediglich 10 % vertrauen Beiträgen von Marken in sozialen Netzwerken

Mobile, Online, Suchmaschinen und Soziale Netzwerke. Überall kämpfen Unternehmen um die Aufmerksamkeit von bestehenden und potenziellen Kunden. Aufmerksamkeit ist die eine Sache, aber viel entscheidender ist das Vertrauen, welches Kunden in eine Marke haben und in einer Werbebotschaft sehen.

Unternehmen können so viel Budget wie sie wollen in Online-Banner und SEM stecken, wenn die Kunden der Marke nicht vertrauen, verpufft die Wirkung. Forrester hat hierzu eine Studie durchgeführt und gefragt, welchen Werbeformen und Empfehlungen Kunden vertrauen und welchen nicht. An der Spitze gibt es keine Überraschung. Empfehlungen von Freunden und der Familie haben das größte Gewicht. Direkt danach folgen aber schon Bewertungen und Rezensionen von Online-Plattformen und Blogs. Interessant sind die Unterschiede zwischen amerikanischen und europäischen Nutzern. 55 % der US-Nutzer vertrauen Blogs. In Europa sind es nur 33 % und Bewertungen, beispielsweise auf Amazon, werden mit 38 % höher eingeschätzt.

Vertrauen - Digitale Werbung & Soziale NetzwerkeMarkenbotschaften bzw. Beiträgen aus sozialen Netzwerken vertrauen in Europa lediglich 10 %. Mit 11 % liegen Newsletter-Kampagnen knapp davor. Unternehmen haben ein Vertrauensproblem, oder besser gesagt, die Werbung. Ein Angebot mag sich gut anhören, Nutzer werden es aber immer kritischer hinterfragen und durch das Netz, finden sich schneller Alternativen, weiterführende Informationen und Bewertungen anderer Kunden, die das Angebot leicht entkräftigen können.

Jeder von euch hat das bestimmt schon einmal selbst erlebt. Man klickt auf ein interessantes Angebot, aber bevor die Kaufentscheidung getroffen wird, fragt man Google und sucht nach Meinungen anderer Kunden und “Experten”. Wenn diese Meinungen vom Angebot abweichen, werden wir est auch nicht kaufen. In sozialen Netzwerken versuchen Marken sich authentisch zu präsentieren und legen Wert auf eine persönliche Kommunikation. Wenn das aber nicht zu 100 % durchgezogen wird, steigert sich das Vertrauen in die Marke nicht. Verkappte Werbebotschaften haben den gleichen Effekt, wie platte Werbung. Nutzer registrieren dies schneller als es vielen Unternehmen lieb ist. Ergebnis: Das Interesse an den Beiträgen schwindet, es wird nicht mehr interagiert und wenn die Seite dann beispielsweise nicht mehr im Facebook Newsfeed angezeigt wird, stört das die Nutzer kein bisschen.

Sobald Nutzer das Gefühl haben, dass sie mit einer Person auf Facebook, Twitter und Google+ kommunizieren, wird sich auch das Vertrauen steigern. Natürlich haben wir immer im Hinterkopf das es sich um einen Mitarbeiter handelt, es macht dennoch einen großen Unterschied aus. Es geht aber nicht nur um das Gefühl der Nutzer, sondern um die Art und Weise wie eine Marke Social Media “lebt”. Sie WILL persönlich kommunizieren, Nutzer informieren und Inhalte bieten, die den Kunden etwas bringen und nicht einfach Werbung in soziale Netzwerke verlagern.

In der Forrester Studie liegen gerade mal 2 % zwischen Posts von Marken und Online-Bannern. Ein klares Zeichen der Kunden in Richtung der Unternehmen. Speziell von den europäischen Nutzern, die sämtliche Werbeformen kritischer bewerten, als es in den USA der Fall ist.

Marken dürfen soziale Netzwerke nicht mit anderen Formen des Online-Marketings, vor allem der Bannerschaltung, gleichsetzen. Diese Inhalte funktionieren nicht, stören die Kommunikation mit Freunden und werden nicht dazu führen, dass sich das Vertrauen in eine Marke und deren Botschaft steigert.

via TechCrunch

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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