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Mehr-Seiten-Strategie auf Facebook: Fallstudie von Deutsche Post DHL

Viele international agierende Unternehmen setzen beim Facebook Marketing auf eine Mehr-Seiten-Strategie. Die bekanntesten Varianten sind länderspezifische und eigene Human Resources Seiten. Andere Marken erstellen Themenseiten bzw. unterscheiden zwischen der B2C- und der B2B-Kommunikation.

Prinzipiell ist es richtig verschiedene Zielgruppen unterschiedlich anzusprechen, es besteht aber auch die Gefahr zu „speziell“ zu werden. Deutsche Post DHL betreut, neben der Hauptseite, mehrere Themenseiten. Einige Unterseiten funktionieren sehr gut und andere Seiten könnten problemlos in die Hauptseite integriert werden.

Um den Nutzern einen Überblick über sämtliche Aktivitäten zu liefern, wurde ein „DHL on Facebook“ Tab ins Leben gerufen. Hier finden die Nutzer Hinweise und kurze Präsentationen von insgesamt acht Unterseiten. Die Reichweite der Seiten schwankt stark und liegt zwischen 698 und 367.000 Fans.

Themenseiten

DHL ist im Motorsport-Sponsoring sehr aktiv. Hier ist es sinnvoll Unterseiten zu erstellen, die über aktuelle Nachrichten und Einblicke hinter den Kulissen berichten. Möchten ein Unternehmen ausführlicher über ein Themengebiet sprechen, welches nur indirekt mit der Marke zu tun hat, sind einzelne Seiten der richtige Ansatz. Auf der Zentralseite würden die Inhalte viele Nutzer erreichen, die sich für dieses Thema nicht interessieren. Das ist unter anderem ein Grund dafür, warum Marken Probleme mit dem EdgeRank bekommen.

Motorsport ist auf Facebook ein dankbares Thema und DHL tut gut daran es zu besetzen und den Sponsoring-/Branding-Effekt zu unterstützen. Es gibt aber auch andere Unterseiten, die sehr speziell sind. Vielleicht zu speziell.

Ein Beispiel ist die DHL Seite zu „Delivering Tomorrow“ mit ca. 700 Fans. Thematisch werden technische Entwicklungen, Trends und ein Ausblick in die Zukunft behandelt. Alles Inhalte, die sich auch sehr gut für die Zentralseite eignen  und dort von wesentlich mehr Nutzern wahrgenommen werden würden. DHL weiß das und veröffentlicht die Beiträge (zumindest die letzten) auch auf der Zentralseite. Ein wirklichen Mehrwert hat die Unterseite hiermit nicht mehr. Was DHL probiert, ist Nutzer auf die Unterseite aufmerksam zu machen. In gewissem Maße wird das auch funktionieren, ob es sinnvoll ist, ist eine andere Sache.

Service-Anfragen auf Unterseite verlagern

Kunden-Service ist für DHL ein wichtiges Thema auf Facebook. Meistens stehen die Kundenanfragen im Zusammenhang mit Paket-Sendungen. Aus diesem Grund wurde die Unterseite „DHL Paket“ ins Leben gerufen. Wirklich? Die Kunden sehen es zumindest so. Leider wird auf Anfragen überhaupt nicht reagiert und  es wird beispielsweise über neue mobile Apps berichtet. Auch hier gilt: Viele Inhalte könnten auch auf der Hauptseite veröffentlicht werden. Ein Unterseite für Support kann effektiv sein (siehe Deutsche Bahn), dann muss sie intern aber auch so behandelt werden.

Nutzer finden auf der Hauptseite eine Support-App, die aus einem Formular besteht. Öffentlichen Kunden-Support sucht man bei DHL vergebens. Auch wenn Kundenservice auf DHL Paket nicht explizit angesprochen wird, liegt es sehr nahe, dass sich Kunden hier an das Unternehmen wenden. DHL muss keine Paketverfolgung auf Facebook bieten, auf die Fragen und Probleme der Kunden sollte aber eingegangen werden. Dann macht die Seite auch Sinn.

Fazit

Unterseiten sind in vielen Fällen für Marken sinnvoll. Sei es für bestimmte Themen, verschiedene Geschäftsbereiche, oder Human Resources. Der Inhalt der Seiten ist für den Erfolg entscheidend. Viele Inhalte sind auch für die Hauptseite relevant und Cross-Postings nehmen den Unterseiten den Mehrwert. Marken müssen sich auch über den Mehraufwand bewusst sein. Auch eine Unterseite muss mit Inhalten gefüttert werden. Hierüber sollte man sich bereits in der Planung Gedanken machen. Es bringt nichts, wenn Seiten voreilig erstellt werden und man anschließend feststellt, dass es überhaupt keinen Content gibt.

Bei DHL gibt es Licht und Schatten. Die Motorsport-Seiten sind gut umgesetzt und versorgen Fans mit entsprechenden Informationen. Andere Seiten schwächeln bei den Inhalten bzw. nutzen nicht das Potenzial, dass sie bieten.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Unter- oder Themenseiten gemacht? Lohnt sich für euch der Aufwand?

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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