Instagram

Über Messi, Ronaldo & Louis Vuitton. Oder Instagram Branded Content vs. Co-Autor-Funktion

Foto von Robert Anasch auf Unsplash

70 Mio. Likes hat der schon jetzt fast legendäre Foto von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi in Kooperation mit der Luxusmarke Louis Vuitton auf Instagram bekommen.

Bei der Aktion kann man aber durchaus über das Vorgehen und die unterschiedlichen Optionen auf Instagram diskutieren. Hätten Messi und Ronaldo lieber die Co-Autor*innen Funktion nutzen sollen? Hätte die Funktion von Luis Vuitton jeweils mit Messi und Ronaldo separat genutzt werden sollen? Oder ist die Entscheidung für einen Branded Content Post auf Instagram doch die richtige Entscheidung gewesen?

Instagram

Mit dem Laden des Beitrags akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Instagram.
Mehr erfahren

Beitrag laden

Louis Vuitton setzt mit Ronaldo und Messi auf Branded Content

Die fast 70 Mio. Likes (Stand 21. November 2022) verteilen sich auf drei Instagram Posts. Der Post von Louis Vuitton kommt auf über 5 Mio. Likes. Leo Messi auf über 28 Mio. Likes und Cristiano Ronaldo hat über 36 Mio. Likes eingesammelt.

Sowohl Ronaldo als auch Messi haben den Post über die Instagram Branded Content-Funktion, zu Deutsch “bezahlte Partnerschaft, veröffentlicht.

Der Vorteil von Branded Content liegt darin, dass Lois Vuitton Zugriff auf die Posts von Messi und Ronaldo hat. Einmal erhält Louis Vuitton sämtliche Statistiken der Posts. Zusätzlich kann Louis Vuitton beide Posts bewerben und das mit Cristiano Ronaldo und Leo Messi als Absender.

Ein dritter Aspekt, welcher nicht zu unterschätzen ist, ist die Transparenz. Ein Instagram Post, welcher als bezahlte Partnerschaft veröffentlicht wird, ist deutlich transparenter bei der Kennzeichnung, als ein Hashtag wie #AD. Die Kennzeichnung ist auch für Ronaldo und Messi verpflichtend und ich finde es auch stilistischer über Branded Content besser gelöst.

Wirft man einen Blick in die Werbebibliothek, findet man keine Anzeige zum Post. Vielleicht ist das bei über 70 Mio. Likes auch nicht notwendig. Louis Vuitton hätte aber die Option gehabt. Der eigene Post von Luis Vuitton wurde ebenfalls nicht beworben.

Hätte die Co-Autor*innen-Funktion den Post noch erfolgreicher gemacht?

Theoretisch hätten Ronaldo und Messi den Post auch mittels der Instagram Co-Autor*innen-Funktion veröffentlichen können. So würden alle Likes und Kommentare für einen Post gesammelt, dieser aber trotzdem separat an die Follower*innen von Messi und Ronaldo ausgespielt werden.

So hätte der Post 65 Mio. Likes erhalten.

Wir sprechen hier von Millionen von Likes. Generell ist es aber so, je mehr Signale ein Post erhält, umso häufiger wird er auch vom Algorithmus ausgespielt. Wie groß dieser Faktor allerdings bei dieser Anzahl von Likes noch ist, kann nicht beantwortet werden.

Der Vorteil liegt also in den zusammengefassten Likes und Kommentaren. Louis Vuitton hätte so aber keinen Zugriff auf die einzelnen Post-Statistiken, die Option zur Bewerbung der Posts würde entfallen und die Kennzeichnung der Partnerschaft hätte anders umgesetzt werden müssen.

Rein von den Vorteilen her ist Branded Content die bessere Wahl. Zumindest für Louis Vuitton. Oder von der Co-Autor*innen Funktion hätte der Post an sich und die Profile von Messi und Ronaldo stärker profitiert, bei Branded Content erhält Louis Vuitton mehr Optionen.

Allerdings muss man hier auch anmerken, dass wir von drei Instagram Accounts mit 926 Mio. Follower*innen sprechen. Selbst wenn es hier Überschneidungen gibt, sind das Accountgrößen, bei denen die Vorteile der Co-Autor*innen-Funktion deutlich relativiert werden.

Es ist also auch eine Geschmacksache, beziehungsweise eine Abwägung, was Louis Vuitton in diesem Fall besonders wichtig ist. Likes und Reichweite sind hier quasi gesetzt und da kann ich auch verstehen, dass man als Social Media Manager*in direkten Zugriff auf die Statistiken haben möchte. Screenshots im Minutentakt. 😉

Wenn ihr über den Einsatz der Features nachdenkt, dann wägt immer ab, welchen Zugriff auf Statistiken ihr haben möchtet, ob die Posts auch beworben werden sollen und wie das Verhältnis der beteiligten Accounts untereinander ist.

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

Deine Meinung?

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.