Twitter ist für seine Dynamik berühmt und auch berüchtigt. Auf der einen Seite finden interessante und unterhaltsame Diskussionen zu Tweets statt, auf der anderen Seite werden unter Tweets aber auch Kommentare veröffentlicht, die mit einer gesunden und lebhaften Diskussion absolut nichts gemeinsam haben.
Mit einem neuen Twitter Feature sollen NutzerInnen, aber natürlich auch Unternehmen, mehr Kontrolle darüber bekommen, wer auf veröffentlichte Tweets antworten kann. Dabei entstehen auch neue Möglichkeiten für das Twitter Marketing.
Wichtig dabei ist, dass die Einstellung optional ist und es sich erst zeigen muss, wie viele Menschen die das Feature überhaupt verwenden.
Twitter wird vier Optionen zur Verfügung stellen. Bei der Grundeinstellung bleibt alles beim Alten. Wird ein Tweet veröffentlicht, können alle anderen NutzerInnen kommentieren, es sei denn ein Account wurde geblockt. Das ist die gelernte und typische Kommunikation auf Twitter.
Jetzt kommen drei weitere Optionen mit dazu, welche die Kontrolle und Sicherheit auf Twitter verbessern sollen und gleichzeitig aber auch neue Möglichkeiten für verschiedene Content-Formate auf Twitter eröffnen.
Nur mit Gruppen auf Twitter diskutieren
Eine Einstellung bietet die Möglichkeit, Antworten auf Tweets nur von bestimmten Personen zuzulassen. Dabei unterscheidet Twitter zwischen Gruppen und Panels. Speziell das Panel Feature bietet einige Optionen, aber gleich dazu mehr.
Wählt man die Einstellungen “Gruppe”, dann können andere Twitter Accounts, denen man selber folgt und Accounts, die im entsprechenden Tweet markiert wurden, auf veröffentlichte Tweets reagieren.
Diese Einstellung kennen wir auch von anderen sozialen Netzwerken wie beispielsweise Instagram. Auch auf Instagram könnt ihr festlegen, welche Accounts veröffentlichte Beiträge kommentieren können.
Dabei kann auf Instagram zwischen Personen denen man folgt und den eigenen Abonnenten, nur Accounts denen man folgt und nur den eigenen Abonnenten unterschieden werden.
Auf Twitter sind es nur die Accounts, denen man auch selber folgt.
Wenn wir diese Einstellung einmal aus der Sicht von Marken und Unternehmen bewerten, dann ist es wenig hilfreich sie zu nutzen. Sie richtet sich auch nicht an Unternehmen auf Twitter, sondern an private Nutzer. Das betrifft auch die weiteren Optionen, diese können aber auch von Unternehmen kreativ verwendet werden.
Neue Formate mit Twitter Panels
Twitter Panels werden eine neue Form von Diskussionen, Interviews und Q&As auf Twitter einführen. Dabei besteht ein Twitter Panel aus dem eigenen Account und nur aus den weiteren Accounts, die im Tweet erwähnt werden.
Sind es beispielsweise drei Markierungen, dann können insgesamt nur vier Accounts auf den ursprünglichen Tweet reagieren. Interviews und Q&As werden so natürlich deutlich übersichtlicher und strukturierter.
Eine Idee wäre als Unternehmen mit BloggerInnen auf Twitter zu einem neuen Produkt oder zu einer Kampagne zu diskutieren. Oder es wird ein Twitter Panel mit eigenen MitarbeiterInnen erstellt. Die Möglichkeiten sind vielfältig und aus Unternehmenssicht sicher die wichtigste und spannendste Neuerung.
No comments please: Twitter Statement
Die vierte Option ist das sogenannte Twitter Statement. Hier kann niemand auf den Tweet reagieren. Twitter Antworten sind somit komplett deaktiviert. In bestimmten Situation mag das sinnvoll sein. Wenn wir an die Markenkommunikation auf Twitter denken, ist es aber nicht zu empfehlen, Twitter Statements zu verwenden. Es geht ja immer noch um Social Media und da gehört der Dialog einfach mit dazu.
Die Ankündigung von Twitter hat mal wieder zu hitzigen Diskussionen geführt. Der Vergleich zu Instagram zeigt aber beispielsweise, dass es solche Einstellungen schon lange gibt und das die Anzahl der NutzerInnen, die diese auch verwenden, relativ gering ist.
Ein Twitter Panel hingegen bietet neue Möglichkeiten für Marken und Unternehmen auf Twitter und ist definitiv eine interessante Neuerung.
Die Einstellungen ändern auch nichts daran, dass man Tweets weiterhin Retweeten und mit eigenen Anmerkungen versehen kann.
Wann kommt das Feature?
Twitter wird das Feature im ersten Quartal 2020 ausgiebig testen und ein Rollout soll in 2020 erfolgen.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.