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Facebook F8 2016 Recap 3: Nutzernamen & Passwörter nerven? Das Facebook Account Kit ist die Lösung.

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Bildquelle Flickr: Fotograf – Scott Schiller “Master lock, “r00t” password” (CC BY 2.0)

“Nutzernamen und Passwörter nerven.” Das Facebook Account Kit war eine der vorgestellten Neuheiten, über die im Vorfeld so gut wie nichts gehört hat. Facebook ist im Bereich der Social Logins führend und hat auf der F8 jetzt eine weitere Option vorgestellt. Das Facebook Account Kit geht noch einen Schritt weiter. Um sich in einer mobile App zu registrieren, wird nicht einmal mehr ein Facebook Profil benötigt.

Was ist das Facebook Account Kit?

Das Facebook Account Kit ist eine Ergänzung zum etablierten Facebook Login. Wie wichtig mehrere Optionen bei der Registrierung sind, ist klar. Menschen sollten die Registrierungsart verwenden, die sie bevorzugen. Je gängiger und komfortabler die Optionen sind, umso höher ist die Anzahl der Neuregistrierungen. Das Facebook Account Kit wurde von Facebook wie folgr vorgestellt. “Usernames and passwords suck.” Aus diesem Grund benötigt eine Registrierung über das Facebook Account Kit diese Informationen auch nicht. Alles was Menschen benötigen, ist eine Telefonnummer oder eine E-Mail Adresse.

Unzählige neue Passwörter können auch durch einen Facebook Login vermieden werden. Der Vorteil oder der Unterschied vom Facebook Account Kit liegt einerseits in der Art der Registrierung, aber auch in der Datenfreigabe. Natürlich ist die Telefonnummer und E-Mail Adresse auch ein Information, aber es werden beispielsweise keine Facebook Profilinformationen verarbeitet.

Entscheiden sich Nutzer für eine Anmeldung über ihre Telefonnummer, wird im Anschluss eine SMS mit dem Anmeldecode verschickt. Das kennt man beispielsweise von Snapchat und Telegram. Registrierungen über die eigene Telefonnummer sind nichts neues. Worin liegt also der Mehrwert, wenn man sich für das Facebook Account Kit entscheidet?

Facebook nennt folgende Vorteile:

– Einfache Implementierung, da Facebook die Vorarbeit geleistet hat.

– Entwickler können sich auf das Produkt (die App) konzentrieren und müssen sich nicht mit Logins befassen

– freie Gestaltungsmöglichkeiten beim User Interface

– Umfangreiche und aggregierte Statistiken wenn das Facebook Account Kit mit der Facebook SDK kombiniert

Facebook Account Kit - Statistiken und Implementierung

– Push Notifications können auch über Facebook verschickt werden, wenn Nutzer sich zusätzlich mit Facebook verbinden

Das Account Kit kann für iOS, Android und mobile Webseiten verwendet werden. Wer sich bereits mit dem Facebook Login befasst hat, sollte mit dem Account Kit kaum Probleme haben. Die Doku findet ihr wie immer im Facebook Developer Bereich. Hier erfahrt ihr auch, welche Optionen es bei der Gestaltung und Optimierung der E-Mail gibt.

Wie erfolgreich ist das Facebook Account Kit in der Praxis?

Facebook Account Kit - Saavn

Am Beispiel der mobile Saavn hat Facebook aufgezeigt, welches Potenzial das Account Kit hat. Innerhalb von zwei Monaten konnte Saavn über 500.000 neue Registrierungen generieren. Saavn ist ein indisches Unternehmen. Interessant ist, dass die App zwar auch in Deutschland verfügbar ist, das Account Kit bei uns aber nicht zum Einsatz kommt.

Des Weiteren sind die täglichen Registrierungen seit der Einführung um 33 % gestiegen. Zahlen die jeden App Entwickler hellhörig machen sollten.

Facebook Account Kit vs. Twitter Digits

Twitter Digits wurde bereits vor einigen Monaten eingeführt und erinnert stark and das Facebook Account Kit. Durch die engere Beziehung zu Entwicklern, wird sich aber das Account Kit durchsetzen. Zumindest gehe ich davon aus. Twitter Digits ist mir sehr selten in mobile Apps angeboten worden, obwohl es vom Prinzip her den gleichen Ansatz verfolgt. Auch hier wird die Telefonnummer für den Login benutzt und die Registrierung über die Eingabe eines Codes bestätigt.

Ursprünglich hat Twitter bei Digits pro erfolgreicher Registrierung und anschließender Authentifizierung $ 0,05 abgerechnet. Mittlerweile ist Digits kostenlos. Facebook würde solche einen Ansatz nie wählen. Das Ziel ist nicht mit dem Account Kit Geld zu verdienen. Also zumindest nicht über Registrierungen. Ziel ist möglichst viele Apps mit dem Account Kit zu versehen und Apps enger an Facebook zu binden und gleichzeitig die Anzahl der Registrierungen zu steigern -Win-Win…

Aktuell unterstützt Twitter Digits noch mehr Sprachen und Länder als Facebook. Das wird sich aber sichern schnell ändern.

Fazit

Man muss sich aber auch darüber im klaren sein, dass Account Kit oder Twitter Digits nicht in jedem Land die gleichen Ergebnisse erzielen werden.

Ich kenn keine Studien, vermute aber das in Deutschland das Account Kit wesentlich seltener zum Einsatz kommen wird als beispielsweise in den USA. “Uns” ist die Telefonnummer heilig. Die E-Mail Adresse wird immer beliebiger, da in der Flut von Werbemails niemand mehr nach neuen Updates einer mobile App sucht. Bei Facebook fangen wir an das Thema Datenschutz zu berücksichtigen.

Für mobile Apps wird weiterhin entscheidend sein, unterschiedliche Optionen zur Registrierung anzubieten. Lasst den Nutzern die Wahl und zwingt sie nicht auf einen bestimmten Weg. Anschließend gilt es natürlich zu analysieren, welcher “Login” die besten Ergebnisse erzielt. Je nachdem welcher es ist, können Alternativen entweder entfernt, oder die beliebtesten Wege prominenter platziert werden.

Nutzernamen und Passwörter nerven. 🙂

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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