Facebook ermöglicht Unternehmen nicht nur in den Dialog mit Kunden und Nutzern zu treten, Facebook ist auch eine Traffic Maschine. Besonders Medienunternehmen profitieren enorm von Facebook. Stern.de konnte seinen Referral Traffic um 500 % steigern! Die Süddeutsche um 300 %.
Immer mehr Nutzer lesen Nachrichten auf Facebook, beziehungsweise werden im News Feed auf Inhalte aufmerksam. Facebook ist ein zentraler Bestandteil für die Verbreitung von Artikeln. Durchschnittlich konnten Unternehmen den Referral Traffic in den letzten zwölf Monaten um 170 % steigern. Für Stern.de und die Süddeutsche ist der Traffic wichtiger, als Interaktionen auf der eigenen Seite. Das soll jetzt nicht heißen das kein Dialog stattfinden soll, aber hauptsächlich geht es darum Teaser für Artikel zu veröffentlichen und so Nutzer auf die eigenen Seiten zu ziehen.
Justin Osofsky (VP Media Partnerships and Global Operations) und Heiko Hebig (Partner Manager Facebook) raten Medienunternehmen mehr Inhalte zu veröffentlichen. So kann der Facebook Referral Traffic noch weiter gesteigert und mehr Nutzer erreicht werden. Das ist durchaus richtig, aber wenn die Qualität und die Aufbereitung der geteilten Links nicht stimmt, dann bringt auch eine höhere Frequenz nichts.
Ein Beispiel aus den USA ist die Sportseite Bleacher Report. Hier konnte der Facebook Referral Traffic sogar um 1081 % gesteigert werden. Bleacher Report ist auf Facebook sehr aktiv und ich hatte mich selber mit der Seite verbunden. Es wurde auch genau das gemacht, was Heiko und Justin Osofsky empfehlen. Die Anzahl der Posts wurde erhöht. In meinen Augen zu stark, denn vor ein paar Wochen habe ich Bleacher Report aus meinem News Feed wieder entfernt. Die Inhalte waren nicht schlecht, aber nicht jeder Beitrag ist für alle Fans der Seite relevant. Bleacher Report weiß das und bietet seinen Lesern Alternativen an. Es gibt Facebook Seiten zu Sportarten, oder gar zu eigenen Mannschaften. Für mich ein großer Vorteil, denn so können die Inhalte gezielter an die Fans adressiert werden.
Die Wahrnehmung ist natürlich von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich. Ich (und ihr wahrscheinlich auch) verbringe sehr viel Zeit auf Facebook. Nutzer die seltener Facebook verwenden, sehen entsprechend weniger Beiträge einer Seite und somit ist eine höhere Frequenz auch weniger problematisch.
Auch Nutzer können die Frequenz der Beiträge bestimmen. Verbindet man sich mit einer Seite, kann festgelegt werden, welche Inhalte im News Feed angezeigt werden sollen. Alle, die meisten, oder nur wichtige.
Facebook möchte Medienunternehmen bei der Content Planung unterstützen und testet ein neues Feature: Stories to Share zeigt Administratoren welche Artikel bereits besonders oft geteilt worden sind. So sollen Stern und Co. darauf aufmerksam gemacht werden, welche Inhalte sich auch für die eigenen Facebook Seiten eignen. Die Empfehlungen beziehen sich auf Artikel die noch nicht auf Facebook veröffentlicht worden sind. Ein entscheidender Faktor. Auf Twitter besteht durchaus die Möglichkeit einen Link mehrfach zu veröffentlichen. Bei Facebook sieht das anders aus und wenn Nutzer den gleichen Link mehrmals in ihrem News Feed sehen, wird das die negativen Reaktionen der Fans steigern.
Eine höhere Post Frequenz macht für Medienunternehmen nur dann Sinn, wenn die Qualität und die Aufbereitung der Inhalte stimmt.
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Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
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