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Pinterest Buy Button – Social Commerce im Anmarsch

Kommt der Pinterest Buy button? Nach der gestrigen Vorstellung der ersten screens für den sogenannte “Buy Button” auf der MIT Emtech Digital Konferenz (s. TechCrunch) wird immer klarer, wohin die Reise bei Pinterest geht: Mehr Marken und damit Werbebudgets sollen auf die Plattform gezogen werden. Und die Chancen stehen nicht schlecht.

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Pinterest steht für Inspiration und Wünsche. Nutzer entdecken Begehrenswertes und setzen Lesezeichen. Und damit ist der Weg zum Kauf(Wunsch) dann auch nicht mehr weit. Die denkbaren Szenarien sind attraktiv: Enthalten die sog. rich pins bei Rezepten derzeit schon Informationen zu den Zutaten, dann würde es dem Bedürfnis nach convenience shopping entsprechen, diese auch gleich zu erhalten. Analog dem Kochhaus Modell am besten gleich in der benötigten Menge, erhalte ich so mit einem click alles was ich für den Schokokuchen brauche. Dies könnte ein Pinterest Buy Button möglich machen.

Pinterest hat in der eigenen Vermarktung immer wieder diese Abgrenzung zu Facebook betont: Während auf Facebook Nutzer das gerade erlebte teilen, pinnen Nutzer auf Pinterest in die Zukunft gerichtete Wünsche. Dies weniger mit den Freunden als mit Gleichgesinnten, die ähnliche Interessen haben.

Das auf der Konferenz gezeigte Szenario einer direkten Verbindung mit Shops über einen Pinterest Buy Button ist für Markenhersteller auf den ersten Blick nicht einfach zu handeln; denn ein link auf Amazon dürfte für die meisten Marken schon mit Rücksicht auf die bestehenden Handelspartner nicht in Betracht kommen. Wer als Markenhersteller einen eigenen Onlineshop hat, hat es einfacher. Dennoch sind es vor allem die Marken, die Pinterest erfolgreich bespielen, weniger die Online Shops. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Online Shops Social Media aus der Performance Brille betrachten und weniger aus der Marke.

Betrachten wir einmal die derzeit auf Pinterest drei am stärksten vertretenen Branchen: DIY, Essen und Mode. Welche Szenarien wären hier denkbar?

Baumärkte könnten DIY Boards betreiben und fertige DIY Rezepte bereitstellen: Basteln, Bauen, Werkeln und die Bestandteile mit einem click in den Warenkorb. Obi, Hornach und Co. könnten so die bestehenden Content Angebote mit einem guten Service aufladen und verlängern.

Und das gleiche wünscht man sich dann auch von REWE oder Edeka. Analog dem legendären Kochbuch “Aldidente” nur eben zeitgemäß … slowfood, vegan, easy dinner oder anlaßbezogen.
Modelabels dagegen könnte Pinterest durchaus dazu nutzen, um in einem “geschützten Bereich” einen Markenshop zu betreiben, ohne die Handelspartner auf breiter Front zu verprellen. Hier bietet Pinterest gute Möglichkeiten, um Shopping zu einem Markenerlebnis zu machen: Durch Outfits, Style Beratung oder auch als Dialogplattform mit trendigen Kunden.

Mut und Ideen also sind gefragt, um Pinterest als Social Commerce Plattform zu entwickeln. Und dabei sollte ein Fehler nicht wiederholt werden: Social Commerce ist aus Markensicht zu betrachten, nicht aus der Performance Brille des eCommerce. Social Commerce gehört daher in der Unternehmung in die Markenkommunikation. KPIs sind weniger Conversion, Warenkorb und Umsatz. Es geht um die Inszenierung der Marke vor einem jüngeren aber stark vernetzten Publikum. Das Ziel ist Image, Dialog und der Aufbau von Reichweite. Dies alles dürfen Brandmanager nicht vergessen, wenn sie über die Chancen des Pinterest Buy Button nachdenken.

Mehr zum Thema in unserem Whitepaper Pinterest und dem aktuellen Seminar zu Instagram, Pinterest und Content Marketing.

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