Zu Jahresende stehen auch immer die Planungen für das kommende Jahr an. Welche sozialen Netzwerke stehen bei Marken und Unternehmen auf der Agenda? Wo sollen die eigenen Aktivitäten forciert werden und welches Netzwerk hat eventuell an Bedeutung verloren? Für diese Fragen kommt die Social Media Benchmarking Studie 2016 von Quintly genau richtig. Im Fokus stehen Facebook, Twitter und Instagram.
Alle drei Netzwerke haben auch in 2016 wieder für viel Gesprächsstoff gesorgt. Man kann jedoch klar sagen, dass 2016 nicht das beste Jahr für Twitter war. Facebook hat seine Spitzenposition konsequent verteidigt und während die erste Jahreshälfte von Snapchat dominiert wurde, hat Instagram in der zweiten Jahreshälfte für die meisten „neuen“ Features und Entwicklungen gesorgt. Aber wie spiegeln sich Schlagzeilen und neue Funktion in den Aktivitäten von Unternehmen wieder? Haben sie überhaupt einen unmittelbaren Effekt?
Social Media Postingfrequenz 2016 – Twittern was das Zeug hält
Quintly hat über 220.000 Social Media Profile von Unternehmen analysiert und obwohl Twitter viel Kritik einstecken musste, halten Unternehmen an ihrer Postingfrequenz fest. Auf Twitter veröffentlichen Unternehmen nach wie vor mit Abstand die meisten Inhalte. Das liegt einerseits am Prinzip von Twitter an sich, aber auch oftmals an der internen Betrachtungsweise. Inhalte die eventuell für Facebook und Instagram nicht geeignet sind, werden dann eben auf Twitter veröffentlicht.
Eine hohe Postingfrequenz auf Twitter ist prinzipiell nichts Schlechtes. Dafür müssen aber die Inhalte zur Verfügung stehen. Unternehmen zwischen 100.000 und 1 Mio. Follower veröffentlichen fast 12 Tweets pro Tag. Für Publisher ist das kein hoher Wert. Für alle anderen Unternehmen schon, außer sie leisten Kundensupport auf Twitter. Jeden Tag 12 Inhalte ist für ein Unternehmen enorm. Wenn wir die Social Media Postingfrequenz von Twitter mit Facebook und Instagram vergleiche, sind das fast dreimal so viele Inhalte wie auf Facebook und fünfmal so viele wie auf Instagram.
Ich möchte keinem Unternehmen etwas unterstellen, aber Twitter ist leider immer noch der Kanal für Pressemitteilungen und Co.. Also Inhalte, die sonst auf keinem anderen sozialen Netzwerk veröffentlicht werden.
Hätte ein Unternehmen jeden Tag 12 gute Inhalte für Instagram, entweder produziert oder kuratiert, wäre das eine Ansage. Sie könnten aber durchaus täglich veröffentlicht werden. Denn nicht die Frequenz ist entscheidend, sondern die Qualität. Sind von den 12 Instagram Inhalten nur zwei wirklich gut, sollten auch nur zwei Inhalte geteilt werden. Es geht beim Social Media Marketing nicht um Frequenzen (Ausnahme Publisher), sondern um die richtige Content-Qualität für die eigene Zielgruppe.
Die Postingfrequenz ist auf Instagram mit Abstand am niedrigsten. Des Weiteren hat Quintly ermittelt, das die Frequenz auch nicht mit der Followeranzahl steigt. Zumindest nicht in den Sprüngen wie es auf Facebook und Twitter der Fall ist.
Social Media Interaktionsraten 2016 – Instagram mit den meisten Interaktionen
Instagram ist gemessen an den absoluten Interaktionen und der Interaktionsrate weiterhin deutlich vor Twitter und vor Facebook. Was mir sehr gut gefällt, ist das Quintly neben der Interaktionsrate (mehr Follower = niedrigere Interaktionsrate…ach was?) auch die absoluten Interaktionen miteinander verglichen hat. Unabhängig davon, ob ein Unternehmen 1.000 oder 1 Mio. Follower auf Instagram hat, die veröffentlichten Inhalten generieren deutlich die meisten Interaktionen.
Je größer ein Unternehmensprofil auf Instagram ist, umso größer wird auch der Abstand der absoluten Interaktionen zu Facebook und Twitter.
Wenn wir uns jetzt nochmals vor Augen halten, dass die Postingfreqeunz auf Instagram am niedrigsten ist, die absoluten Interaktionen aber deutlich am Höchsten sind, zeigt das, wie viel Potenzial beim Instagram Marketing noch besteht. Auch mit dem in 2016 eingeführten Instagram Algorithmus, ist Instagram der König der Interaktionen und darin wird sich auch in 2017 so schnell nichts ändern.
So werden wir in 2017 auch viele Unternehmen sehen, die ihre Aktivitäten auf Instagram deutlich erhöhen werden. Es wird auch weitere Beispiele geben, welche eine „Instagram first“ Ansatz verfolgen. Mercedes-Benz, asos und Homepolish verfolgen diese Strategie bereits und dies mit großem Erfolg.
Weitere interessante Ergebnisse zur Social Media Benchmark 2016 Studie findet ihr im quintly Blog zum Download.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.