“Form und Inhalt des Fernsehens sind im Wandel.” So schreibt es das ZDF zum Welttag des Fernsehens. Für mich geht es dabei aber nicht nur um Streaming, sondern auch um Social TV und die Verknüpfung von TV Formaten und dem Social Web. ProSieben zeigt mit The Voice of Germany wie solch eine Verknüpfung aussehen kann. Social TV ist mehr als Hashtags auf Twitter. Es geht um die Beteiligung der Zuschauer und wie man diese Beteiligung aktiv mitgestalten kann.
So geht Social TV
The Voice of Germany zählt, wie viele Casting Shows, zu einer der meistdiskutierten TV Sendungen auf Twitter. Um die Erwähnungen und Interaktionen weiter zu pushen, wurde eine Twitter Aktion mit Idolcard gestartet. Mit Idolcard können sich Fans persönliche Autogrammkarten der Jurymitglieder auf Twitter zuschicken lassen. Die Aktion war ein voller Erfolg und eine der erfolgreichsten Social TV Kampagnen aus Deutschland.
In der Spitze wurden bis zu 300 Idolcards pro Minute auf Twitter veröffentlicht. Insgesamt waren es über 40.000. Die Idolcards wurden mit verschiedenen Hashtags versehen. Jeder Hashtag hatte Bezug zu The Voice of Germany und den Juroren. Zum Beispiel #tvogsamu. Nutzer mussten in ihren Tweets den Twitter Account von Idolcard markieren und dann nur noch den Hashtag ihrer Wahl ergänzen. Die IdolCard wurde dann als @-Reply an die Nutzer geschickt. Ein weiterer Faktor für den Erfolg der Aktion war die Darstellung der Tweets. Jede IdolCard wurde als Foto veröffentlicht. So konnten andere Nutzer ich ein exaktes Bild darüber verschaffen, wie die Idolcard denn auch wirklich aussieht.
Die Social TV Kampagne war auf Twitter in mehreren Punkten ein voller Erfolg. Einerseits wurde die Zuschauer dazu animiert mit den Idolcards zu interagieren und zweitens hat sie den allgemeinen Hashtag #tvog zusätzlich gestärkt.
Follower sind für solch eine Aktion nicht entscheidend. Dennoch ist der Zuwachs von 4.000 Followern während der Sendung beachtlich. Normalerweise sind es laut Matthias Mehner (Head of Social Media ProSiebenSat.1 Digital GmbH) 200 neue Follower pro Sendung. Grund hierfür war die Erwähnung des Accounts in den Antworten von Idolcard. Wahrscheinlich haben sich auch extra ein paar Zuschauer bei Twitter registriert, nur um die Autogrammkarte zu erhalten.
An dem Beispiel wird sehr schön deutlich, wie Zuschauer nicht nur zum Äußern ihrer Meinung in sozialen Netzwerken animiert werden, sondern wie durch personalisierte Inhalte die Sichtbarkeit von Hashtags und somit dem Format gesteigert werden kann.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt: Warum wurde die Aktion auf Twitter durchgeführt und nicht auf Facebook? Aktuell funktionieren IdolCards nur auf Twitter. Twitter ist speziell für TV-Formate ein wichtiger Kanal, da sämtliche (also die meisten) Diskussionen und Tweets öffentlich sind. So können Unternehmen und Nutzer genau verfolgen wie über eine Sendung gesprochen wird und sich leicht in die Diskussion integrieren.
“Klar haben wir die Reichweiten und das Engagement zur Show in erster Linie auf Facebook, aber auf Twitter haben wir dank der Hashtags eine sehr direkte Kommunikation mit den Fans. Dank Idolcard können wir unseren Fans auf Twitter einen sehr persönlichen Mehrwert bieten. Dies führt dann auch dazu, dass die User ihre Idolcard (und damit The Voice of Germany) in ihrem eigenen Freundeskreis via Twitter, Facebook, Instagram oder WhatsApp teilen – und diese Art des Seedings ist für uns so extrem spannend.” Matthias Mehner, Head of Social Media, ProSiebenSat.1 Digital GmbH
#Samu gibt heut 20 Millionen Autogramme pro Sekunde! Hol Dir Deins! #tvogSamu #tvog # #teamsamu #welove #idolcard https://t.co/3RYHzmuztt
— The Voice of Germany (@TheVoiceGermany) November 20, 2014
#tvog @TheVoiceGermany https://t.co/0WdMM3p96h
— Idolcard (@idolcard) November 20, 2014
.@TheVoiceGermany – Social TV at it’s best! #twitterwall, #idolcard, #theclash, #livetweeting. Super Sache, #tvog! pic.twitter.com/cDicDMdgaz
— Rowan Barnett (@rowbar) November 21, 2014
Aktuell werden immer noch Tweets mit den definierten Hashtags veröffentlicht. Ihr könnt die Aktion also gerne auch selber einmal testen. Hier noch ein paar Tweets und ein Vine zur Aktion.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.