WhatsApp ist das beliebteste soziale Netzwerk, oder besser die beliebteste mobile App von deutschen Teenagern. 84,2 % der Befragten verwenden WhatsApp häufiger als jedes soziale Netzwerk. Ein weitere Bestätigung für die Wichtigkeit von mobile Messenger Apps.
Das ist das Ergebnis des Bravo Youth Insight Panel von Dezember 2014 und auf dem zweiten Platz befindet sich nicht Facebook, sondern mit 69,2 % YouTube. Allerdings geht es nicht um Profile und eigene Aktivitäten auf YouTube, sondern um die Nutzung im Allgemeinen. Also um das Ansehen von YouTube Videos.
Für Facebook sieht es dennoch alles andere als schlecht aus. WhatsApp ist die beliebteste App und Facebook und Instagram folgen auf den Plätzen 3 und 4. Man könnte also sagen, drei der meist genutzten sozialen Netzwerke und mobile Apps stammen von Facebook. Somit ist Facebook bei der täglichen Onlinezeit allgegenwärtig und bestimmt den digitalen Alltag und die digitale Kommunikation von Teenagern.
Twitter folgt mit 19,4 % auf dem fünften Platz. Kein überragendes Ergebnis, dennoch schneidet Twitter relativ gut ab.
Beim Thema Privatsphäre bekomme ich leider wieder Bauchschmerzen und die Ergebnisse der Befragung sind keine Überraschung, sondern spiegeln die tägliche Berichterstattung über Facebook und WhatsApp wider. YouTube wird wesentlich in den Medien wesentlich seltener mit Google in Verbindung gesetzt und Twitter findet einfach seltener in den Medien statt. WhatsApp hat es mit seinen blauen Haken sogar auf die Titelseite der Bildzeitung geschafft und es war von Überwachung und Kontrolle die Rede.
Viel interessanter als die Privatsphäre, sind die Ergebnisse für die Nutzung von WhatsApp und Co. im Klassenzimmer. Hier wird nämlich deutlich, dass soziale Netzwerke und mobile Messenger nicht nur zum Zeitvertreib verwendet werden, sondern auch für Hausaufgaben und Referate. Recherchen auf YouTube und der Austausch mit Mitschülern finden digital statt. Und ich meine nicht per Mail. Wir sollten den positiven Effekten viel mehr Gehör schenken, anstatt nur Panik über blaue Haken und Facebook AGBs zu verbreiten. Privatsphäre wird viel zu reißerisch diskutiert und oft falsch interpretiert. So lange sich das nicht ändert, werden sich die Ergebnisse in Befragungen auch nicht ändern. Die Berichterstattung über die Studie geht übrigens auch wieder in die gleiche Richtung. Um die Nutzung von sozialen Netzwerken geht es nur um Rand, viel wichtiger sind die Gefahren…
Gleiches gilt für die Diskussionen um die Facebook Nutzung von Teenagern. Diese Diskussionen sind nur auf Facebook beschränkt. Facebook ist aber mehr als Facebook. Mit WhatsApp und Instagram führt kein Weg an Facebook vorbei und das trotz der “Unsicherheit” beim Thema Privatsphäre.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
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