Agiert man als Unternehmen in verschiedenen Ländern, kommt schnell die Frage auf, ob man für jedes Land eine nationale Seite anlegt, oder lediglich mit einer internationalen Präsenz, für alle Nutzer/Kunden agiert.
Der wohl entscheidendste Faktor hierbei ist der Content. Verfügen internationale Marken über eine zentrale Facebook Seite, werden die Inhalte meist in englischer Sprache veröffentlicht. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die meisten Nutzer der englischen Sprache mächtig sind, hat man immer einen gewissen Prozentanteil von Fans, die mit den veröffentlichten Status Updates nicht wirklich etwas anfangen können. In einigen Fällen sorgt dies auch dafür, dass Nutzer ihre Gefällt mir Angabe zurückziehen bzw. gar nicht erst durchführen.
Um dieses Problem zu beheben, bietet Facebook verschiedene Targeting-Optionen an. Hiermit kann ein Großteil der Sprachprobleme behoben werden, doch in einigen Fällen, führt das Targeting nicht zum erwünschten Ergebnis.
Am Beispiel von unserer Facebook Seite wird dies deutlich. Ca. 15 % unserer Fans haben die englische Spracheinstellung gewählt. Die Wahrscheinlichkeit, dass hiervon viele trotzdem aus Deutschland kommen ist ziemlich hoch. Würden wir jetzt theoretisch unsere Beiträge auch auf Englisch, mit entsprechendem Targeting veröffentlichen, würden also deutschsprachige Facebook Nutzer, englische Beiträge sehen.
Bei einigen Fußball-Vereinen aus der Bundesliga tritt dieses Problem auf. Aus verschiedenen Gründen (z.B. Features früher verfügbar) nutze ich Facebook mit englischer Spracheinstellung. Auf Grund der Targetingeinstellungen werden lediglich englischsprachige Beiträge in meinem Feed angezeigt. Oft fallen die Interaktion hier geringer aus und Diskussionen finden nur für die „deutschen“ Status Updates statt.
Deswegen ist es meist sinnvoller, nicht nach Sprache, sondern nach Land zu differenzieren. Sicher gibt es auch hier Überschneideungen, doch mit einem Targeting für „Deutschland“, können eben alle Fans aus Deutschland angesprochen werden. Unabhängig von der bevorzugten Spracheinstellung.
Diese Problematik ist mir in letzter Zeit vermehrt aufgefallen, stellt aber nicht die einzige Schwierigkeit dar.
Ein weiteres Problem sind doppelte Inhalte. Einige Seiten veröffentlichen ihre Status Updates in einer Sprache öffentlich, sprich ohne Targeting und zusätzlich den gleichen Post nochmals in einer weiteren Sprach-Adaption. Entweder geht man hier konsequent vor und setzt auf einen Beitrag in der original Sprache, oder man arbeitet immer mit einem Targeting nach Ländern.
Internationale Facebook Auftritte haben Vorteile bei der Kommunikation (URLs) und der Facebook Suche. Nachteile gibt es jedoch beim Content und diese lassen sich nicht alle durch die Targeting-Optionen beseitigen.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.