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Facebook Commerce – Chancen und Spielregeln

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Studien zu den Erfolgsaussichten von eCommerce auf bzw. via Facebook veröffentlicht werden. Viel Geld ist im Spiel (Markt) und die Erwartungen sind hoch, auch nachdem die ersten Shops schon wieder geschlossen worden sind.

Was lief schief? Ganz offen hat Christian Martin von Baur zugegeben, dass der Baur Facebook Shop keine Besucher hat und daher kaum Umsatz macht: Die Herangehensweise sei zu technisch gewesen. Im Detail hierzu ein Bericht auf Handelskraft vom März 2012. Die Shop App weist derzeit 400 Nutzer im Monat aus. Das sagt alles.

Einen neuen Anlauf unternimmt derzeit Redcoon. Anders als Baur setzt Redcoon (richtigerweise) nicht auf das Vollsortiment, sondern ein täglich wechselndes Deal Konzept:



Natürlich muss auch Redcoon die Nutzer auf den Shop bekommen. Ohne ein (tägliches) Posting und Anteasern des Shops geht es nicht:

Aber auch hier wird die Reichweite überschaubar sein. Rechnen wir doch einfach mal nach: Bei derzeit 10.000 Fans wird ein Post ca. 2.000 Fans erreichen (20% wäre kein schlechter Schnitt). Gehen wir mal von 10% Klickrate aus (ein zu hoher Wert, ich weiß), dann landen pro Tag also 200 Nutzer im Shop. Das kann sich nicht auf Absatzebene rechnen, zumal Redcoon die Produkte quasi unter Preis verkauft und also je Sale auch noch Geld in die Hand nimmt. Damit bleibt die Frage, rechnet es sich auf der Ebene Marke? Wahrscheinlich nicht, da Redcoon sich nicht als Dealjäger oder Shoppingclub positionieren will, sondern als eShop. Und hier ist Redcoon dann nicht mehr Preisbrecher. Das ist also ein gefährliches Spiel, aber auch eine Plattform, um Erfahrungen zu sammeln. Insofern also ein durchaus sinnvoller Ansatz. Technisch gesehen wäre es eine Alternative, die Produkte “in stream” zu verkaufen. Hierzu bietet in Deutschland z.B. Sellaround eine fertige Technologie an.

Ist damit Facebook Commerce tot? Nein, sicher nicht. Aber es bedarf andere Konzept, um über “soziale Einkaufserlebnisse” Aufmerksamkeit und Reichweite zu erzielen. Entweder in eigenen (ausgekoppelten) Geschäftsmodellen oder auf Markenebene.

Hierzu mehr in dem Workshop, den wir gemeinsam mit Exciting Commerce und Jochen Krisch nächste Woche in München (am 12.6.) und dann am 19. Juni in Hamburg durchführen. Mehr Infos hier: www.futurebiz.de/workshops

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