Die einen Lieben und die anderen Hassen es – Frictionless Sharing auf Facebook. Als auf der letzten f8 die Open Graph Apps, samt Frictionless Sharing vorgestellt wurden, waren vor allem Entwickler und Unternehmen hiervon begeistert. Mehr Content im Newsfeed und Ticker, eine größere Verbreitung und Reichweite und personalisierte Apps waren die Argumente von Facebook.
Diese Treffen auch alle zu, aber bei einigen Nutzer ist Frictionless Sharing nicht besonders gut angekommen. Am Meisten haben es die sogenannten Social Reader abbekommen. Warum muss ich eine App installieren, um einen Artikel zu lesen? Die Antwort ist simpel, aber für viele Nutzer nicht relevant.
Nutzer müssen Open Graph Apps zustimmen, damit die Personalisierung und Verknüpfung zur eigenen Chronik funktioniert. Das sind die Stärken der Open Graph Anwendungen. Welche Artikel lesen meine Freunde, welche Songs haben sie sich angehört, oder welche Videos haben sie sich angesehen?
Facebook hat das Feedback zur Kenntnis genommen und reagiert auf die negativen Stimmen. So werden Artikel und Videos nur noch dann automatisch (frictionless) veröffentlicht, wenn ein Nutzer sich den Inhalt mindestens 10 Sekunden angesehen hat. Eine sinnvolle Entscheidung, die allerdings von Anfang an hätte implementiert werden sollen. Vielleicht sind die 10 Sekunden sogar noch zu kurz. Speziell bei Artikeln brauch man oft mehr Zeit um festzustellen, ob der Beitrag nun lesenswert ist oder nicht.
Netzwertig nennt das Ganze Oversharing und Kontrollverlust und genau das möchte Facebook ändern.
Desweiteren weißt Facebook Entwickler nochmals darauf hin, Freunde und Ortsinformationen nur wirklich dann einzusetzen, wenn die ausgeführte Aktion (innerhalb der App) dies gerechtfertigt. So müsste Spotify nicht angeben, wo man sich ein bestimmtes Album angehört hat, oder die Washington Post, dass man einen Artikel mit einem Freund gelesen hat (beides passiert natürlich auch nicht).
Für Unternehmen und Entwickler sollte sich an der Performance der eigenen Open Graph Apps hierduch nicht viel ändern. Inhalte, die nach drei Sekunden geteilt und dann weggeklickt werden, sind für den Nutzer nicht relevant und wenn diese Aktionen nun wegfallen, ist der Verlust zu verschmerzen.
Wer eine Open Graph App entwickelt, sollte sich immer fragen, welche Aktionen wann und wie veröffentlicht werden. Tumblr, Foursquare und GetGlue verfügen zwar über Frictionless Sharing, einzelne Aktionen müssen von den Nutzern aber einzeln bestätigt werden. Foursquare fragt bei jedem Check-In, ob die Aktion auch auf Facebook veröffentlicht werden soll. Erspielte Badges hingegen werden via Frictionless Sharing publiziert. Die Mischung macht es.
Facebook gibt Entwicklern 90 Tage Zeit ihre Open Graph Apps an die neuen Anforderungen anzupassen.
Mehr dazu im Facebook Developer Blog.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
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Facebook Reagiert – Frictionless Sharing erhält Update http://t.co/jEH42D8l
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