Der Pinterest-Hype hat sich in den vergangenen Wochen ein wenig beruhigt und so langsam kehrt der Alltag in das, nach wir vor sehr erfolgreiche, Bilder-Netzwerk ein. Auf den Hype sind nicht nur Nutzer, sondern natürlich auch Unternehmen aufgesprungen.
Zappos, eines der innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen im Feld des Social Commerce, lässt sich solch eine Chance natürlich nicht entgehen und hat, eine auf Pinterest basierende Microsite, mit dem Namen PinPointing ins Leben gerufen.
PinPointing gibt Produktempfehlungen anhand von Pins aus und versucht so neue Kunden für Zappos zu generieren. Eine gute Idee, doch leider funktioniert Pinpointing noch nicht pptimal. Vielleicht gehöre ich nicht zur Zielgruppe, denn mit meinem Pinterest Account kann Zappos nichts anfangen und es werden überhaupt keine Empfehlungen ausgegeben. Ganz einfach ist das Ganze auch nicht, denn wie will Zappos sinnvolle Produkte anzeigen, wenn jeglicher Bezug zu Marken und Kleidung fehlt? Ich habe es mit verschiedenen Accounts ausprobiert (Männer und Frauen) und nie wurde ein Ergebnis angezeigt. Zappos scheint das bemerkt zu haben und gibt zur Sicherheit ein paar ausgewählte Nutzer vor. So sieht PinPointing aus:
Die Idee ist gut und wenn die technischen Probleme beseitigt sind, werden sich auch die Empfehlungen verbessern. Hat ein Nutzer beispielsweise ein Paar Nike-Schuhe gepinned, würde Zappos basierend auf dem Pin, oder dem Board Schuhe, seine Empfehlungen ausgeben.
Pinterest verfügt über sehr aktive Nutzer und genau diesen Zustand möchte Zappos sich zunutze machen. Nutzer teilen häufiger Produkte auf Pinterest, als auf Twitter und Facebook, doch die Pins sind bei weitem nicht so effektiv wie ein Tweet oder Facebook Share. Will Young von Zappos äußerte sich hierzu wie folgt:
“Even if a person has 100,000 followers on Pinterest and she pins something to a board called ‘Stuff I Love,’ that’s not as big a deal as an endorsement tweeted to 10,000 followers.”
Für Will Young ist Twitter mit Abstand das am erfolgreichste soziale Netzwerk. Wird ein Zappos-Produkt nach dem Kauf auf Twitter veröffentlicht, sorgt das für einen zusätzlichen Umsatz von $ 33,06!!! Ein Facebook Share kommt auf $ 2,08 und ein Pin auf 75 Cent.
Da auf Pinterest aber mehr Produkte geteilt werden, relativiert sich der Unterschied natürlich, dennoch hat Twitter die Nase vorne.
Bei diesen ganzen Zahlen darf aber nicht vergessen werden, wie Pinterest funktioniert und wie Unternehmen es einsetzen können um Diskussionen zu initiieren. Aus Pins entstehen Diskussionen und eben auch Tweets und Shares. Dieser Fakt wird in den Ergebnissen von Zappos nicht berücksichtigt.
Pinpointing ist ein guter Ansatz der zeigt, wie der Interest Graph für das Marketing und den Commerce eingesetzt werden kann. Zappos betreibt hier kein wirkliches Marketing, sondern nutzt die sozialen Nutzerinformationen die Pinterest bietet.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.